Schwangerschaftswoche: 15
Anzeichen / Beschwerden: Meine Haut dreht jetzt völlig ab: Neben den ganzen neuen Pickelchen und Unreinheiten präsentiert sie mir nun auch noch rote Flecken. Ich sehe entsprechend ... tja, bescheiden aus (dabei warte ich doch auf das Schwangerschaftsstrahlen!) Blöd! Ganz besonders, weil ich mir gerade das ganz wunderbar hätte ersparen können, wenn ich einigermaßen regelmäßig Zugriff auf mein müdes Hirn hätte. Denn: Besser spät als nie ist mir eingefallen, dass ich exakt dieses Problem schon in der Schwangerschaft mit der kleinen Madam hatte und es sich verhältnismäßig easy mit einer speziellen Gesichtscreme aus der Apotheke beheben ließ. Naja, wahrscheinlich sollte ich mich einfach freuen, dass ich endlich mal einen hellen Moment hatte und in naher Zukunft wieder von einem etwas erfreulicheren Spiegelbild begrüßt werde.
Gewicht: 66,5 Kilo. Tja, was soll ich sagen: Ich kann nur hoffen, dass es jetzt mal dabei bleibt. Habe von einer Mitschwangeren erfahren, dass sie bisher SCHON zwei Kilo zugenommen hat. Na, herzlichen Dank auch! Da fühle ich mich mit meinen 5,5 Extra-Kilos in der selben Schwangerschaftswoche gleich viel, viel besser ... NICHT! Manno, echt jetzt, wie machen die anderen das denn? Ich esse abends eine Scheibe Brot mehr als unschwanger (da esse ich halt null Scheiben Brot) – und das ist auch schon die einzige echte Veränderung meines Essverhaltens. Klar, ich esse zuviel Chips und Kuchen lehne ich auch nicht ab ... aber das ist völlig normal für mich! So, ich schmolle jetzt. Und ich frage keine anderen Schwangeren mehr, wie es bei ihnen so gewichtstechnisch läuft (Ich bin ja auch doof! Was frag ich denn sowas???)
Bauchumfang: Uuuups ... irgendwie habe ich diese Woche VERGESSEN, das Maßband anzulegen. Naja, vielleicht wäre VERDRÄNGT die passendere Wortwahl ;) . Egal, kann ja mal passieren. Dann ist der Schock nächste Woche wahrscheinlich gleich doppelt so groß. Schön.
Möglicherweise muss ich mich bald bei den AABs (Anonymen Angelsounds Benutzern) melden – ich scheine nämlich süchtig nach dem Herzschlag des Krümelchens zu werden. Ich bin zwar extrem schnell im Finden des gesuchten Geräusches geworden und lausche ihm nie länger als maximal 30 Sekunden, aber dennoch habe ich irgendwie ein (zumindest klitzekleines bisschen) schlechtes Gewissen, wenn ich in harten bzw. besonders unsicheren Phasen das Gerät täglich auf meinen Bauch lege. Tja, aber es hilft mir nun mal, mich nicht verrückt zu machen und etwas entspannter mit dieser Schwangerschaft umzugehen. Ohne wäre ich während der ewig langen Wartezeit auf den nächsten Termin beim Gynäkologen wahrscheinlich durchgedreht. (Viereinhalb Wochen können ja so verdammt lang sein ... vor allem, wenn „Warten können“ und „sich in Geduld üben“ nicht unbedingt zu den stärksten Eigenschaften eines Menschen (wie MIR!) gehören.)
Kurz vor Ende der 15. SSW war es endlich soweit: Nach gefühlt endlos langer Zeit stand wieder ein Termin beim Frauenarzt auf der Familien-Agenda, den wir NATÜRLICH mit einer Runde „Baby TV“ kürten. Wie gebannt starrten mein Mann, mein Töchterchen und ich auf den Bildschirm und bewunderten unseren Familienzuwachs in schwarz/weiß. (Vermutlich „bewunderte“ die kleine Madam maximal das große, bewegte Bild, aber was soll’s – irgendwann werde ich ihr erzählen können, dass sie damals immer dabei war und ihr Geschwisterchen schon sehen konnte, bevor es auf der Welt war. Vielleicht findet sie das dann cool ... oder sie beschimpft mich dafür, dass ich ihr diese ganzen Praxis-Aufenthalte zugemutete und sie mit meinem Scheiß gelangweilt habe. Letzteres erscheint mir wahrscheinlicher :D )
„Ihr Krümelchen ist jetzt fast genau 11 cm lang ... gemessen vom Scheitel bis zur Sohle. Und schauen sie mal: Es präsentiert uns gerade seinen langen Beinchen in voller Pracht!“ sagte die Ärztin ... und mein Mann, der semi-professionelle Rennradfahrer, bestellte wahrscheinlich bereits heimlich das erste Bike fürs Baby ;) .
„Sieht alles sehr gut aus. Wollen Sie, dass ich mal nach dem Geschlecht schaue?“
„Ja, bitte!“ antwortete ich wie aus der Pistole geschossen (ach ja, ich und Geduld :D ).
Die Ärztin wackelte etwas mit dem Ultraschallgerät auf meinem Bauch herum und versuchte so, das Krümelchen dazu zu bewegen, die Beinchen anzuziehen, damit wir einen „entlarvenden“ Blick erhaschen könnten. Und sie schaffte es sogar: „Soooo, jetzt können wir es sehen. Ich vermute fast, Sie erkennen es schon selbst: Hier wächst ein kleiner Junge heran!“
„Dann wird es garantiert ein Mädchen“, sagte mein Mann furz-trocken und wir lachten (na gut, die Gynäkologin nicht so dolle wie mein irre witziger Göttergatte und ich, aber gelacht hat sie auch), denn unsere Mausemaus wurde uns Ende der 15. SSW ebenfalls als kleiner Junge angekündigt – von exakt dieser Ärztin. Fünf Wochen später wussten wir es dann besser. Deshalb wollten bzw. wollen wir diesmal etwas lockerer bleiben und uns nicht gleich auf den ersten „Tipp“ versteifen. Uns ist es schließlich wirklich völlig Latte, ob nun ein Junge oder ein Mädchen Ende September unsere Familie komplettieren wird. Hauptsache, es wächst und gedeiht bis dahin weiterhin so prächtig wie bisher.
Aber es sah schon wirklich sehr, sehr, sehr nach einem Jungen aus ... ohhhhh, ich bin so gespannt!!! ;) .
Am Nachmittag nach dem Arztbesuch kam meine neue Hebamme zum ersten Mal vorbei – zum reinen Kennenlernen, denn sie wird keine Vor-, sondern nur die Nachsorge bei mir übernehmen. Wobei ich das „nur“ eigentlich unpassend finde, da die Nachsorge meines Erachtens genauso wichtig ist wie die Betreuung während der 10 Monate mit Krümelchen unter dem Herzen. Meine Hebamme von vor drei Jahren hatte es jedoch schon in meiner vorangegangenen, leider verlorenen Schwangerschaft abgelehnt, mich ausschließlich NACH der Geburt zu betreuen. Ich vermute, aktuell sind sehr viele freie Hebammen mehr oder minder dazu gezwungen, werdende Mamis abzulehnen, die nicht auch die Vorsorge bei ihnen machen lassen. Die Lage ist schließlich sehr prekär und für viele Frauen dieses Berufstandes kaum mehr tragbar – was ich absolut dramatisch und erschreckend finde. Nichtsdestotrotz BRAUCHE ich in meiner ganz individuellen Situation, vor dem Hintergrund der Fehlgeburten und meiner ganz persönlichen Liebe zur Schulmedizin, die Vorsorge beim Gynäkologen. Für MICH gab’s da von Anfang an keine Alternative, obwohl ich Hebammen bewundernswert finde und ihr Wissen sowie ihre Arbeit mehr als schätze. Doch das Wichtigste ist im Moment nun mal für mich, dass ICH mich wohl und sicher fühle. So gut es eben geht. Meine neue Hebamme, die mir von einer Freundin wärmstens empfohlen wurde, verstand mich da sofort und war gleich bereit, mich auch als bloße Nachsorge-Mami aufzunehmen, wofür ich enorm dankbar bin. Denn ich weiß, ich werde ihre Unterstützung, ihr Know-how und ihr offenes Ohr in den ersten Wochen brauchen ...
Alles in allem war dieses erste Treffen wirklich sehr nett. Sie ist zwar recht jung (gemessen an meinem biblischen Alter zumindest ;) ), aber wirklich süß, ruhig und offenbar sehr tapfer, wenn es darum geht, mein endloses Geplapper stetig lächelnd auszuhalten. Zu ihrem Glück bin ich nach der Geburt noch müder als jetzt und dadurch womöglich etwas wortkarger unterwegs ... oder auch nicht :D .
Schwangerschaftswoche: 16
Anzeichen / Beschwerden: Ich trau mich kaum, es auszusprechen, aber: Alles scheint besser zu werden. Der Ischias-Nerv hat sich sehr beruhigt; ich merke zwar immer noch dann und wann ein doofes ziehen, doch es ist bei weitem nicht mehr so schmerzhaft wie noch vor zwei Wochen! Ich hatte diese Woche auch keine Alpträume (wobei ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass die garantiert in irgendeiner Form wiederkommen werden, weil das einfach völlig normal in der Schwangerschaft ist. Aber trotzdem genieße ich es im Moment sehr, mal nicht so gut wie jede Nacht in Angstschweiß gebaret aufzuwachen (man muss sich ja auch freuen können!).
UND: die Blähungen sind soweit zurückgegangen, das ich mich nicht nur selbst besser ertragen kann, sondern auch für andere keine stetige „Gefahrenquelle“ mehr darstelle – was ich ehrlich gesagt ganz angenehm finde. Zudem wage ich mich deshalb jetzt mal langsam wieder an Lebensmittel, die nun schon länger auf der Verbotsliste vor sich hindümpelten und schaue mal, wie es mir damit dann so geht. Ich meine natürlich AUSSCHLIEßLICH Gemüse, ne ;) .
Gewicht: 66,5 Kilo. Es steht! Es STEHT! JIPPIEEE! So kann es von mir aus jetzt ein paar Wochen bleiben ... dann meckere ich auch nicht (mehr soviel ;) )!
Bauchumfang: 91 cm. Nach einem gepflegten „Ach du Scheiße!“ habe ich mal in meinem Handy nach den Aufzeichnungen zur Bauch-Dimension in der ersten Schwangerschaft gesucht. Und siehe da: Vor drei Jahren hatte ich in der 16. SSW exakt den selben Umfang wie jetzt. Also alles halb so wild. Offenbar läuft das bei mir so ... möglicherweise aufgrund von mangelhaft trainierter Bauchmuskulatur. Jetzt könnte ich mir natürlich fest vornehmen, dass ich daran arbeiten werde, sobald das Krümelchen seinen Wohnsitz nach draußen verlegt hat, aber – ich kenne mich zu gut. Das wird sicher niemals passieren :D .
Wir hatten uns ja fest vorgenommen, diese Sache mit dem „Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Junge!“ noch nicht so ernst zu nehmen und erst noch die Bestätigung beim nächsten Ultraschall-Termin abzuwarten. ABER ... so ganz kann man es ja dann doch nicht ignorieren. Und so begannen wir diese Woche trotz der Vorbehalte damit, uns auch mal mit Namen für Jungs zu beschäftigen. Zuvor hatte zumindest ich nämlich irgendwie nur nach Mädels-Namen Ausschau gehalten; keine Ahnung warum, denn mein Bauchgefühl sagte mir eigentlich von Anfang an, dass es diesmal ein Junge würde. Andererseits ... das hatte mir mein Bauchgefühl auch schon bei Ella GESCHWOREN und zwar richtig überzeugend untermalt mit wiederholten Träumen von einem kleinen Sohnemann mit dunklen Löckchen. Gestimmt hat’s aber ja bekanntlich nicht (was absolut nicht schlimm, sondern nur überraschend war) ;) . Vielleicht liegt es also daran, dass ich die Jungennamen erst einmal mehr oder weniger ausgespart hatte.
Also nur für den Fall, dass meine Gynäkologin und mein (manchmal etwas hinterhältig trügerisches) Gefühl diesmal recht behalten, wollten wir wenigstens schon mal ein bisschen in die aktuellen Namens-Trends reinschnuppern und vorsichtig abgleichen, wer von uns beiden welche Art Namen präferiert. Ergebnis: Mein Mann darf nicht mehr mitspielen, weil er nur doofe Vorschläge macht (EHRLICH! :D ). Natürlich finde ich unseren „Arbeits-Titel“ für einen männlichen Nachkommen von vor drei Jahren nach wie vor mega cool und extrem ulkig, aber wir können unser Kind doch nicht allen Ernstes HEKTOR-IKARUS nennen! Echt jetzt! Die Schulzeit inklusive Pubertät ist doch schon schwer genug für alle Heranwachsenden – da muss man als Eltern doch nicht noch extra beindicke Fallstrecke einbauen, oder??? Puhhhh, gut, dass wir noch etwas Zeit für die Namensfindung haben. Das wird nicht leicht ... für meinen Mann ;) .
Davon mal abgesehen, dass der Göttergatte und ich uns womöglich nicht so easy auf einen Vornamen für unser zweites Kind einigen können werden wie beim ersten Spross, geht’s mir im Moment aber eigentlich ziemlich gut ... vor allem körperlich. Und deshalb habe ich es auch gewagt, mir endlich mal wieder etwas gesundes zu kochen, von dem ich in der Schwangerschaft bisher aufgrund der stark blähenden Eigenschaften die Finger gelassen habe: Gemüsesuppe (ich bin Essenstechnisch nicht so der Gourmet, sondern eher der Bauer :D ). Ich LIEBE Gemüsesuppe. Und nach drei!!!! Tellern heißer Vitamin-Schlotze habe ich mich direkt so dermaßen fit (und irgendwie schlank) gefühlt, dass ich am liebsten gleich eine Runde um den Block gejoggt wäre. Bin ich natürlich nicht. Ich bin ja schließlich auch vollgetankt mit gesundem Essen immer noch ICH :D .
Trotzdem: Es war spitze, festzustellen, dass mein Körper sich offenbar endlich mit den Hormonen soweit arrangiert hat, dass nun auch wieder Lebensmittel zulassen sind, die in den letzten Wochen ausschließlich und mit Garantie zu heftigem Bauchweh geführt haben. Plötzlich stehen Smoothies, Schwarzbrot, Gemüse und Salat wieder auf meinem Speiseplan und das lässt mich Hoffnung schöpfen, mein rasantes „Wachstum“ eventuell ein bisschen abfangen zu können. Nicht nur für mein persönliches Wohlbefinden wäre das echt schön, sondern auch für meine Garderobe. Denn die stößt bereits an ihre Belastungsgrenzen. Ich bekomme zum Beispiel meine Winterjacken kaum mehr zu – und das ist ziemlich doof, denn der Frühling glänzt aktuell ja noch nicht mit besonders vielen Sonnentagen. Als praktizierende Frostbeule BRAUCHE ich aber bei Temperaturen um die 10 Grad irgendwas kuschelig warmes, in das ich mich und meinen wachsenden Bauch auf dem Spielplatz vergraben kann, während die Mausemaus endlose Stunden schaukelt und rutscht. Mir eine entsprechenden Schwangerschaftsjacke zulegen, mag ich aber jetzt auch nicht mehr, weil ich a) zu geizig bin, die Kohle für maximal ein paar Wochen auf den Tisch zu blättern und b) eigentlich einfach nur endlich Sommer haben will *heul*! (Aha, da ist es ja, dass Dank-Schwangerschaftshormonen-stetig-am-jammern-am-dran-am-sein-Monster. Ich dachte schon, es meldet sich diesmal gar nicht ... so oft :D ).
Ach, wird schon, wa?! Hauptsache, dem Krümelchen geht’s gut!
To be continued ... hoffentlich!