Ab etwa zwei oder drei Jahren sind sowohl der Zuckerkonsum, als auch digitales Entertainment so gut wie täglich Thema. Je nachdem, ob ältere Geschwister oder der Einfluss von anderen Kindern dazu kommen, auch schon früher. Weil wir als Vorbilder agieren, halte ich das komplette „Verbot“ bzw. den Verzicht (in unserem Leben) für nicht durchführbar. Ich esse gern Süßes und ich nutze mein Smartphone und das Laptop täglich. Mehrmals täglich.
Kinder sind eigenständige Personen.
Der freie Zugang zu Essen und die Entscheidung über den eigenen Körper, die Wünsche und Bedürfnisse bzw deren freie Äußerung sind immens wichtig. Ich nehme deutlich davon Abstand, meinen Kindern je etwas mit Gewalt anzuordnen oder wegzunehmen. Bereits ganz kleine Kinder sind in der Lage zu kommunizieren, was sie wollen und was nicht. Das beste Beispiel dafür ist „Ach, ein Löffel Brei geht noch.“ NEIN, der geht nicht, wenn das Baby genug hat, hat es genug.
Selbstregulation ist eine tolle Sache, was das Essen betrifft: Menschen (auch die kleinen) wissen von Beginn an genau, was sie brauchen. Der Bedarf an Nährstoffen ist nicht jeden Tag gleich und hängt von vielen Faktoren ab. Ganz unterschiedlich können auch die Mengen an Nahrung sein, die ein Kind braucht. Da vertraue ich ihnen von Beginn an komplett, ich habe beide nach Bedarf und über viele Monate voll gestillt und mich dabei von ihrem Bedürfnis leiten lassen. Besonders wunderbar war die Beobachtung, wie Kinder essen lernen, wie sie die Lebensmittel erfahren und begreifen und was sie davon essen. Mit etwa 1 bis 2 Jahren zeigt sich ganz deutlich, wann mehr Energie in Form von Kohlehydrate zum Wachsen und Werden nötig ist und wann sie Eiweiß brauchen. Diese Freiheit am Esstisch klappt solang, bis Zucker ins Spiel kommt.
Die kleine Botin Selbstregulation bei Kindern | Wie geht das im Alltag?

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Es liegt an uns, den Weg vorzuleben, den wir für gut befinden. Mehr als das, der Weg wird Maßstab und Kompass für den Start ins Leben unserer Kinder sein.