Statt mit den Schuhen im grobkörnigen, staubigen Sand zu stehen und Hilfestellung zu geben. Hier auf dem örtlichen Spielplatz.
Immer und immer wieder.
So, wie es gerade Mama und Papa von Klein-Konstanze (*Name von der Autorin geändert ) gerade tun. Absolut hingebungsvoll ermutigen beide (!) das unbeholfene schüchterne Mädchen – vermutlich (nein ganz sicher!) das erste Kind – den Schwung die kurze, metallene Rutsche hinunter zu wagen.
„Möchtest Du es nicht noch einmal versuchen, mein Schatz?“ spricht Konstanze-Papa im absolut korrekten Hochdeutsch. Konstanze-Mutter, Enddreißigerin im Seidentuch, zückt derweil die Apfelschnitzchen und Feuchttücher.
Stets darum bemüht, das kleine Kind so hygienisch rein wie nur möglich zu belassen.
„Die sind nicht von hier“
muss ich in diesem Moment unweigerlich denken.
Besuch aus dem feinen Norden, vermutlich Großstadt, so stelle ich mir das schon eher vor.
Und ganz sicherlich wird Konstanze-Mutter in den nächsten Monaten bereits wieder voll in’s Berufsleben einsteigen und nahtlos die führende Position eines großen Konzerns wieder übernehmen.
Konstanze wird ihre Apfelschnitzchen von einer staatlich geprüften Tagesmutter bekommen und ebenfalls von dieser die Kieselsteine aus den piekfeinen Schühchen gepustet bekommen.
Nun, dem Alter, in dem ich an der Rutsche Hilfestellung geben muss, bin ich längst entwachsen.
Mama steht Kopf Solange ich noch auf dem Spielplatz sitzen darf Zukunftsgedanken
© Liderina / iStock
Es war mir eine Weile ein Graus. Ja, ganz ehrlich. Ich fand’s furchtbar langweilig und hätte in der Zeit lieber die effektivsten Dinge angestellt. Hätte gerne Anstehendes erledigt und wäre liebend gern ein klein wenig schneller vorangekommen. Nur so’n bisschen wenigstens.