Lange hab ich hier nichts mehr geschrieben. Denn Corona raubt mir jeden Tag viel zu viel meiner Kraft. Und meine Stimme. An viel zu vielen Tagen bin ich einfach nur noch müde. Ja nicht mal mehr “mütend”, sondern ohnmächtig, weil ich mich ausgeliefert und hilflos fühle. Da ist kaum noch Platz für Wut, denn die braucht ja irgendeine Flamme im Inneren und das Innere fühlt sich so oft einfach nur noch leer an.
Weil ich den ganzen Tag kämpfe. Mich aufreibe zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung, Kinderbeschulung, wechselnden Modellen im Kindergarten, aufmuntern und Tränen trocknen, zum Masken tragen motivieren und Kinderhände eincremen, die vom vielen Desinfizieren aussehen, wie die meiner Oma, die jeden Tag dreimal mit Hand unser gesamtes Geschirr spülte. Weil ich abends ins Bett falle und dann nicht schlafen kann. Weil ich weiß, dass der Alptraum jeden Morgen beginnt, wenn ich aufstehe. Weil ich mich sorge um unsere Gesundheit und um die Zukunft meiner Kinder. Weil mein Mann seit einem Jahr in Kurzarbeit ist. Weil wir nie nie eine Pause bekommen und nicht aufatmen können. Weil die vielen kleinen Inseln, die Auszeiten vom Alltag, alle verboten sind. Wir können keinen Tag vergessen, dass da draußen eine Pandemie ist. Kein Kino, kein Schwimmbad, kein Zoobesuch, kein Kurzurlaub, keine Party, kein Grillen mit Freunden, kein ausgelassen sein lassen und die Sorgen auch nur ein paar Minuten beiseite schieben.
Das ist Auszug aus dem Eltern Blog.