Ich konnte zum ersten Mal ohne Einschränkungen diese Verbundenheit zu meinem Baby spüren. Er lag in meinem Arm, ganz unschuldig und hilflos und genoss die Nähe zu seiner Mama. Meine Anwesenheit und die Tatsache, dass ich Muttermilch produzieren kann, reichte für ihn völlig aus, war alles, was für ihn zählte.
Immer, wenn er genug getrunken hat, streckt er sein Köpfchen mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck weit nach hinten, lächelt fast wie um zu sagen:
Mama, ich bin fertig, du kannst jetzt den Milchbart abwischen.
Er hat dann nämlich immer einen kleinen Milchbart oder noch etwas Milch im Mundwinkel. Danach möchte er einfach ganz nah bei mir einschlafen, am besten mit dem Kopf nah an meinem Herzen und seinem Bauch an meinem. (Wir nennen es “das Milchkoma“.)
Für mich gibt es nichts Schöneres, was ich meinem Kind und mir schenken könnte als diese Momente. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere stillende Mütter da anders denken.
Gut für die Mutter-Kind-Beziehung?
Und immerhin ist das Ernähren seines Babys auf diese Weise doch eigentlich das natürlichste der Welt! Da liegt es doch gefühlt auf der Hand, dass eine Mutter-Kind-Beziehung durch Stillen eigentlich keine Nachteile bringen kann oder sollte.
Trotzdem wird immer wieder über genau dieses Thema diskutiert. Für manche Mütter entsteht vielleicht gerade deshalb ein regelrechter Druck, stillen zu müssen, um keine Rabenmutter zu sein. Andere finden es anstößig, wenn man stillende Mütter in der Öffentlichkeit sieht.
10 gute Gründe zum Stillen
Rubbelbatz Warum ich unbedingt eine stillende Mutter sein will
© Rubbelbatz
Am zweiten Tag im Krankenhaus saß ich halb aufrecht im Bett unseres lichtdurchfluteten Familienzimmers und der kleine Milchprinz trank eifrig an meiner Brust. In diesem Moment standen mir Tränen in den Augen. Tränen des Glücks. Dieser Augenblick war so friedlich, so innig und so perfekt.