In den ersten Tagen haben wir auf einer Krabbeldecke gesessen, die Nina (Ellas und auch Leos Bezugsbetreuerin) zusammen mit den anderen Kindern für uns ausgebreitet und mit Spielzeug versehen hatte.
Anfangs saß Ella nur auf meinem Schoß, schaute sich ganz aufmerksam um und ließ sich von diesem sicheren Thrönchen aus von Nina und den anderen Kindern bespaßen.
Ich muss sagen, dass ich wirklich sehr gespannt war, wie sie auf den Trubel reagieren würde. Im U3 Bereich teilen sich 8 – 10 Kinder einen Gruppenraum mit Hochebene, einen Schlaf- und Ruheraum, einen großen Flur und ein abgezäuntes Stück Garten nur für U3 Kinder, sowie 4 Betreuerinnen. Leo hatte sich damals sofort wohl gefühlt und sehr schnell Freundschaft mit den großen und kleinen Menschen geschlossen.
Bei Ella war ich mir da alles andere als sicher. Bis vor wenigen Wochen hatte sie mehrere Stunden am Tag geschrien und war stark auf mich fixiert. Vieles ließ darauf schließen, dass ihr die neue Umgebung und die erstmal fremden Menschen Angst oder Unbehagen bereiten würden. Dass ein Haufen Reize ungefiltert auf sie einprasseln und sie völlig überfordern würde. Lange Zeit habe ich nämlich geglaubt, dass Ella hochsensibel sei und daher so viel schreien würde. Bis sie mit dem Krabbeln anfing und mobiler wurde. Mit jeder neuen Fähigkeit wurde ihr Schreien nämlich ein Stücken weniger. Vielleicht war sie nicht überfordert, sondern frustriert weil sie noch nicht so konnte, wie sie wollte.
Möglicherweise war nicht das “zu viel”, sondern das “zu wenig” von Allem ihr Problem.
Der erste Tag ging dann tatsächlich völlig reibungslos über die Bühne, sodass ich mich ab Tag zwei auf die Couch verzog und sie einfach machen ließ. Ganz eifrig eroberte sie Stück für Stück den Gruppenraum und genoss die Aufmerksamkeit.
Wenn es ihr zu viel wurde, stillten wir eine Runde, danach spielte sie ganz normal weiter.
Anfangs schaute sie auch alle paar Minuten, ob ich noch da war. Mit der Zeit wurden die Kontrollintervalle immer länger und nach zwei Wochen hatte sie Nina in ihren exklusiven Kreis der Vertrauten aufgenommen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie überrascht ich war.
DIE ERSTE TRENNUNG
Ich will ehrlich sein: so ganz genau weiß ich nicht mehr, wann ich zum ersten Mal den Raum verlassen habe.
Unterm Dreck ist's sauber Stillkind = Kitakind Teil 2: Eingewöhnung und Kein Stillende
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Die Rahmenbedingungen hatten wir festgelegt, nun hieß es: Praxistest. Weil Ella ein kleiner Langschläfer ist, sind wir in der ersten Woche von jeweils 10 bis 11 Uhr in die Eingewöhnung gestartet.