Und bei manchen Kindern brauchen auch diese Meilensteine etwas länger – es wird vielleicht erst mit 18 Monaten gelaufen und mit 3 Jahren gesprochen. Kein Ding, denn eigentlich wissen wir doch, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat. Aber Bettnässen … pfff … darüber spricht man lieber nicht.
Aber ich möchte darüber sprechen. Denn es ist weder ungewöhnlich noch unnormal. Und schon gar nicht nässen Kinder nachts ein, weil sie vor vorwiegend psychische Probleme haben. Auch steckt dahinter keine falsche Erziehung, Faulheit oder – jedenfalls meistens – eine schlimme Krankheit. Ich gebe euch Tipps, was man alles machen kann, um sein Vor- oder Grundschulkind beim etwas längeren Prozess des Trockenwerdens zu unterstützen. Und ich verrate euch, welche einfachen Maßnahmen neben Geduld und Elternliebe bei uns letztlich geholfen haben.
Hallo Team Windel – wir sind viele
Auch wenn das Kind tagsüber vollkommen windelfrei ist, ist es gar nicht so selten, dass gerade in der Nacht noch eine Windel gebraucht wird. Im Alter von fünf Jahren nässen noch durchschnittlich 15 Prozent der Kinder nachts ein. Bei den Siebenjährigen sind es noch zehn Prozent. Und rund zwei Prozent der Jugendlichen sind nachts nicht trocken.
Ärzte unterscheiden beim Bettnässen zwischen der primären und der sekundären Enuresis (also dem Einnässen auf Arztsprech): Bei der primären Variante war das Kind noch nie für längere Zeit trocken. Die Hauptursache dafür ist meist eine Reifeverzögerung. Bei der selteneren sekundären Enuresis macht das Kind plötzlich wieder nachts ins Bett, obwohl es vorher mindestens sechs Monate trocken war. Als Hauptursache liegen hier organische Ursachen vor, aber auch psychische Probleme wie ein Umzug, die Trennung der Eltern oder sonstige Belastungen können eine Rolle spielen.
Jungs sind viermal häufiger betroffen als Mädchen
Während also überall die Mamas frisch gebackener Kindergartenkinder stolz verkündeten, dass ihr Spross von heute auf morgen beschlossen hat, komplett trocken zu sein, tut sich bei vielen anderen Kindern… nichts.
Mutter & Söhnchen Tipps für Bettnässer – Wenn Grundschulkinder nachts ins Bett machen

© Marsha Kömpel
Wenn Kinder im Einschulungsalter regelmäßig nachts ins Bett machen, dann ist das vor allem für die Eltern peinlich. Ein Tabuthema. Mit 10 Monaten macht das Kind die ersten Schritte, mit 1,5 Jahren spricht es 3-Wort-Sätze und mit 2,5 Jahren ist es tagsüber windelfrei. Das wurde gefeiert und laut verkündet.