Liebevoll kochen. Hochwertig einkaufen. Unzählige Varianten anbieten. Und trotzdem wird alles verschmäht. Sie müssen sich ums Wachstum sorgen. Und sind bei jeder Mahlzeit kolossal genervt.
Ein bisschen irreführend ist die Überschrift. Tischmanieren haben meine Zwillinge nämlich weiß Gott nicht. Nicht selten stehe ich während den Mahlzeiten kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Alles ist dreckig, überall Brei, seit neustem auch diverse Klumpen, der Boden könnte jeden Tag gewischt werden. Aber sie essen gerne seitdem sie ein halbes Jahr alt sind. Mit Höhen, aber auch Tiefen.
Woran liegt das also?
Zu größter Wahrscheinlichkeit ist es einfach nur Zufall bzw. Glück. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Außerdem – wer weiß, ob es nicht ein Zwillingsvorteil ist?! Sie lernen voneinander. Was der eine hat und macht, will der andere auch. Und vielleicht haben Mehrlinge sogar evolutionär ein Gefühl dafür, dass die Muttermilchreserven nicht unendlich sind. Ich habe nämlich schon von einigen Zwillingen mitbekommen, die sehr früh Beikostreife zeigten.
Zu kleinem Anteil bilde ich mir ein, dass ich aber auch tatsächlich etwas zum Essverhalten meiner Kinder beigetragen habe. Und das will ich nun hier festhalten.
Wer meine Texte kennt, weiß, dass ich nicht sonderlich dogmatisch bin. So auch hier. Ich möchte niemandem etwas vorschreiben oder andere Einstellungen/ Wege verteufeln. Die Baby-Weisheit habe ich nämlich einfach nicht gefressen. Weder für meine eigenen Kinder noch für andere Babys. Jedes Baby isSt individuell.
Deshalb versteht meine Erfahrungen und Beobachtungen lediglich als Inspiration. Vielleicht kann sich jemand daraus Anregungen holen, vielleicht fühlt sich jemand in seinem Tun bestätigt, vielleicht kann jemand gar nichts damit anfangen und muss einfach nur den Kopf schütteln...
Milch & Mehr Tischmanieren – wie Babys gute Esser werden

© Milch & Mehr
Wieso sind meine Babys gute Esser? Diese Frage habe ich mir schon häufig gestellt. Immer dann, wenn ich von Beikosterfahrungen mitbekomme, die die Eltern traurig oder gar wütend machen. Weil sie sich so viel Mühe geben.