Ein anderes Kind zöge zum besseren Einschlafen an Mutters Ohren und wieder ein weiteres gelange nur ins Land der süßen Träume, wenn es sich wie eine Federboa um den Hals der Mama schmiege. Was machen Mütter nicht alles für ein klein wenig Schlaf? Sind sie nicht alle Heldinnen?
ICH, DIE ENGAGIERTE TRAUBENSTAMPFERIN
Zurzeit schlafe ich sehr gut. Das war nicht immer so. Denn auch meine Kinder verlangten, vor allem im Säuglingsalter, nach dem ein oder anderen grotesk anmutenden Einschlaf-Ritual. So sprang ich beispielsweise bei meiner Zweitgeborenen wie ein Känguru mit seinem Jungen im Beutel durch unser Wohnzimmer. Ganz so, als sei ich auf der Flucht vor einem ausgehungerten Löwen. Und wenn ich nicht gerade am Fernseher und unserer Couch vorbei sprang, dann betätigte ich mich als Traubenstampferin. So sah ich nämlich aus, als ich ganz langsam von einem Bein auf’s nächste trat, natürlich mit der Tochter im Beutel. Ganz so wie ein Hampelmann in Zeitlupe. Dabei brummte ich mit sonorer Stimme die Ur-Laute: „Alles ist gut, Mama ist da.“ Ganz tief und schwer hörte ich mich dabei an. Sowohl das Hüpfen als auch die Stimmverlagerung verlangte mir so einiges ab. Ich versuchte nämlich auf Anweisung der Hebamme genau die Tonlage zu treffen, die mein Kind im Bauch von mir vernommen hatte. Meiner Phantasie waren also keine Grenzen gesetzt.
Wellness Alarm Über Brustwarzen-Zwirbler, Ohren-Zieher und andere Nachteulen
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Schlafen ist wunderbar. Kinder, insbesondere Babys sehen das leider anders. Gerade das Einschlafen ist nicht besonders beliebt. So erfuhr ich unlängst, dass der Sohn einer Freundin nur dann sanft entschlummere, wenn er zuvor die Brustwarzen seiner Mama zwirble.