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Eine ganz normale Mama Unser Alltag ist ihre Kindheit?

Blog Eine ganz normale Mama, Kindheit
© Eine ganz normale Mama
#unseralltagistihrekindheit. Das ist nicht nur ein eigener Hashtag, sondern auch ein immer wieder gerne nett in Szene gesetztes Zitat, auf T-Shirts, Kaffeetassen oder Wandbildern. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich über diesen Satz gestolpert bin. Zunächst fand ich den Spruch gut.

Auf den Punkt gebracht. Schlüssig. Eindrucksvoll erinnernd an das, was wirklich zählt. Aber beim näheren Nachdenken auch irgendwann ermahnend. Schlechtes Gewissen machend, wenn mal wieder so ein Tag war, an dem viel zu viel Alltag und viel zu wenig Kindheit war. Und dann fing dieser Satz an, mich furchtbar zu nerven. Ich muss gestehen, ich habe ein zwiegespaltenes Verhältnis zu diesem Satz. Denn Kindheit ist einfach noch viel mehr als unser Alltag!  Glücklicherweise.

Nicht dass Ihr mich falsch versteht: Der Satz „Unser Alltag ist ihre Kindheit“ an sich ist nicht falsch. Wenn er richtig interpretiert wird. Es geht bei dem Satz definitiv nicht darum, den Alltag mit möglichst viel angenehmen Dingen und spannenden, anregenden und  Erinnerungswerten Unternehmungen aufzuladen. Es geht bei dem Satz und überhaupt im Familien nicht um höher, schneller, weiter. Es geht auch nicht darum, ein ewigwährendes Bullerbü zuhause zu haben. Es geht nicht darum, nicht zu streiten, nicht zu meckern, weil, man könnte ja den Alltag und damit die Kindheit versauen. Nicht wenige Eltern fühlen sich unter Druck gesetzt von „Unser Alltag ist ihre Kindheit“. Bekommen ein schlechtes Gewissen, wenn mal wieder ein Tag war, den man aus den Kindheitserinnerungen einfach streichen möchte. Der voller Termine war, an dem man gemeckert hat, viel zu wenig auf die Kinder eingegangen ist und abends einfach nur froh ist, seine Ruhe zu haben.

Alltag ist Alltag. 
Mit all seinen Routinen und Verpflichtungen. 

Wenn ich den Satz „Dein Alltag ist ihre Kindheit“ höre, dann weckt das in mir das Gefühl „ich muss den Alltag so auffüllen, dass sie eine schöne Kindheit haben“ – und das löst wiederum eine Form von Druck aus. Der Druck, dass der Alltag einfach besonders schön wird, besonders kindgerecht – denn schließlich habe ich ja durch das Gestalten meines Alltags gleichzeitig die Verantwortung dafür, dass meine Kinder eine schöne Kindheit haben. Denn welche Mutter will sich schon vorwerfen lassen, dass sie ihren Kindern keine schöne Kindheit beschert?! Versaue ich also die Kindheit meiner Kinder, wenn unser Alltag mal wieder nur aus echtem Alltag besteht – aus Einkaufen gehen, Wäsche waschen, Essen kochen und den Schulranzen für den nächsten Tag packen?!

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