Folgende Szene spielt sich in vielen Familien-Haushalten ab: am frühen Abend kommt der Papa von der Arbeit nach Hause und tritt ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch stapeln sich Kaffeetassen und Kuchenteller. Kekskrümel sind verstreut und im Kinderzimmer wird eifrig Lego gebaut. Auf dem Sofa sitzen zwei Mütter, eine davon ist des Papas Frau. Er zieht sich die Schuhe aus, hängt den Mantel auf und sagt:
„So gut möchte ich es auch mal haben. Den ganzen Tag Kaffee trinken und quatschen, während die Kids friedlich spielen!“
Wenn du wüsstest…
Warum die beiden Damen dem Herrn Papa nach dieser Aussage am liebsten die Kuchenschaufel über den Schädel ziehen möchten, danach die Kinder zum Aufräumen ermahnen, die eine dann unter lautem Wutgeheul der Tochter Trinkflasche, Kuschelpony, Lätzchen und Schnuller zusammensammelt und sich auf den Heimweg macht, während die andere Mutter die Spuren der Tortenschlacht beseitigt und ihre Nerven beruhigen muss, erzähle ich dir jetzt!
Als ich noch keine Kinder hatte, dachte ich wie dieser Herr Papa. Aber nun bin ich schlauer. Spiele-Dates mit anderen Müttern samt ihrer kleinen Kinder klingen famos. In Gedanken sah ich mich auf dem Balkon sitzen, einen schaumigen Milchkaffee in der Hand, eventuell ein Gläschen Prosecco daneben, lecker Törtchen auf dem Teller und eine sympathische Frau, mit der ich mich bestens über angesagte Themen aus Gesellschaft, Politik, Musikszene und Literatur unterhalten kann. Währenddessen spielen die beiden kleinen Mädchen herzallerliebst mit dem Puppenhaus und verkleiden sich als Prinzessinnen.
Die Wahrheit über Spiele-Dates
Heute ist Musik Warum Spiele-Dates anstrengend sind – plus ein schnelles Rezept für Vanille-Kekse

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„So gut möchte ich es auch mal haben. Den ganzen Tag Kaffee trinken und quatschen, während die Kids friedlich spielen!“