Optimal ist es natürlich, wenn Familie vor Ort ist, die unterstützen kann. Wenn die eigene Schwester einmal auf die Kleinen aufpassen kann, wenn die Mama beispielsweise zum Arzt muss. Eine Oma oder ein Opa in der Nähe ist natürlich auch ein Glücksfall aber leider nicht immer die Realität.
Aber was tun wir, wenn die Familie nicht in der Nähe wohnt oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist, uns Mamas zu unterstützen? Diese Frage habe ich mir die letzten 5 Jahre oft gestellt und habe mittlerweile ein Netz (werk) aufgebaut, um alle Eventualitäten abzufedern.
Als wir vor knapp 6 Jahren aus dem hohen Norden nach Bayern umgezogen sind, hatte ich meine Zwillinge noch im Bauch.(Mehr dazu übrigens hier) Ich wusste nicht, was da auf mich zukommt und was es für einen logistischen Aufwand nach sich zieht ohne jegliche Familie oder Freunde in einer fremden Stadt neu anzufangen. Vor allem mit Zwillingen!
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mal zu einem Problem werden würde, wenn ich mal kurz zum Zahnarzt muss. Am Anfang musste ich meine Zwillinge überall hin mitnehmen. Ich glaube sie haben in der Stadt jedes Wartezimmer gesehen. Nicht überall gab es so hilfsbereite Mitarbeiterinnen wie bei meiner Zahnärztin, die dann die Kinder einfach mal während der Behandlung rumgetragen haben.
Meine Eltern leben ja leider im hohen Norden an der schönen Nordsee und konnten daher leider auch nicht immer zur Stelle sein. In den ersten Wochen oder wenn längere Abwesenheiten über Wochen meines Mannes zu erwarten waren, haben wir Besuche geplant, damit ich Unterstützung hatte. Das hat dann natürlich auch immer super geklappt aber wenn kurzfristig etwas anliegt, dann ist die Nordsee nicht wirklich um die Ecke.
So habe ich mich irgendwie durch die ersten 1, 5 Jahre gehangelt, bis die Zwillis zumindest 3 Vormittage in der Krippe waren und ich versuchen konnte, Termine auf diese Zeiten zu legen.
Ein gemeinsamer Abend mit meinem Mann war auch sehr selten, hätten wir nicht damals bei der Geburt im Krankenhaus eine tolle Schwesternschülerin kennengelernt, die ab und zu bei uns als Babysitter im Einsatz war. Sie hat es mir ermöglicht auch abends ohne Kinder zur Rückbildung zu gehen oder einfach mal kurz zu Schlafen, wenn ich mal wieder nächtelang wach gewesen war. Es war wirklich ein Glücksfall, dass wir jemanden gefunden haben, dem ich sofort vertraut habe, da ich ja wusste, dass sie sich bestens mit Frühchen und Babys auskennt und im Notfall sofort wüsste, was zu tun wäre.
Wenn man 5 Wochen seine Kinder an Geräten und Schläuchen gesehen hat, dann fällt es schwer, jemand anderem die Verantwortung für die Kinder abzutreten und zu vertrauen aber irgendwann kommst du an deine Grenzen und dann geht es einfach als Mutter nicht mehr.
Mamablog Mama Michi Wem vertraue ich mein Kind an?
© Mama Michi
Den richtigen Babysitter finden // Oma, Tante, Kindermädchen, Tochter der Nachbarin, Au Pair oder wie macht ihr das? Wer passt auf mein Kind auf, wenn ich selber mal keine Zeit habe? Ein Thema, welches sicher jede Mutter oder auch jeden Vater beschäftigt.