Alles ändert sich, sage ich denen, die wissen wollen, wie das Mutter-Leben so ist. Alles ändert sich, alles steht Kopf und man bekommt viel geschenkt. Aber was hat sich bei mir, in mir, wirklich bewegt seitdem ich ein Kind habe?
GEWOHNHEITEN ÄNDERN SICH
Das Essen auf meinem Teller ist keine Tabuzone mehr: Ich teile jetzt, und das sogar gern. Den Nachwuchs füttern macht viel mehr Spaß als Selberessen – auch wenn es das allerletzte Stückchen Lieblingswurst ist! Und ich lasse mich nachts anatmen: Sonst darf mir kein Hauch zu nahe kommen, aber bei Fips toleriere (und liebe) ich vom Schnorchler bis zum massiven Schnarchen alles.
„FREI-ZEIT“ DEFINIERT SICH NEU
Früher war Freizeit Nichtstun. Oder Musikhören. Oder zum Sport gehen oder lesen oder Freunde treffen oder tanzen oder… all das eben, was man allgemein hin so unter „Hobby“ fasst. Heute ist Freizeit etwas viel Kleineres – und gleichzeitig umso Großartigeres: Ein Kaffee, der nicht kalt wird, weil ich ihn ungestört trinke. Eine Dusche allein (oder einmal Pipimachen ohne Klopfen und Hosezerren). Eine Mahlzeit, bei der ich niemanden außer mir selbst füttere. Ein Gang zum Altglascontainer. Kurz: Alles, was man früher „eben mal schnell nebenbei“ erledigt hat.
VERSTEHEN STATT VERURTEILEN
Puh, das ist tatsächlich einer der dicksten Brocken.
Fips & ich Wie Muttersein mein Leben verändert

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Mit dieser Überlegung beschäftige ich mich schon länger. Vor allem dann, wenn ich auf Insta mal wieder einer Hyper-Mutti entfolge, weil mein Alltag angesichts ihres blankpolierten Kinderüberglücks nicht bestehen kann.