Unsere erste Tochter war ein absolutes Wunschkind. Dennoch war ich nach ihrer Geburt vollkommen überrumpelt. Mit der neuen Situation, mit meiner neuen Rolle, mit diesem kleinen Menschlein, dass tagein tagaus von uns umsorgt werden wollte.
Von einem „Job“, der rund um die Uhr Verfügbarkeit abverlangt und der keinen Urlaub und schon gar kein Gehalt anbietet.
Das Wort „Mama“ kam mir so seltsam vor, vor allem wenn ich damit gemeint war. Was? Ich? Eine Mama?
Es war surreal und etwas komisch.
Denn mit jedem neuen Kind wird auch eine neue Rolle für uns Eltern geboren. Eine Rolle, in der wir uns erst finden müssen.
Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Identitätsverlust durchmachte. Von „ich bin für mich selbst verantwortlich“ hin zu „ich trage Verantwortung für einen kleinen Menschen“ und die dabei stets aufkommende Frage: „Was macht das jetzt mit mir“.