Viel zu oft ertappe ich mich dabei, wie ich gut gemeinte Angebote einfach ablehne. Ohne nachzudenken. „Soll ich Kuchen mitbringen?“ – „Den hole ich selbst, kein Problem.“ Wieso eigentlich?! „Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?“ – „Ach lass mal, ich muss eh noch mal los.“ Nö, musste ich eigentlich nicht, ich brauche nur Milch sonst nichts. „Sag‘ Bescheid, wenn ich die Kinder mal für dich mit abholen soll.“ – „Mache ich.“ Fällt ebenfalls unter die Kategorie: Mache ich nie. Wenn man mal darauf achtet, ist der Alltag tatsächlich voller Hilfsangebote. Und zwar nicht nur oberflächlich, rein aus Höflichkeit dahingesagte, sondern ehrliche Hilfsangebote. Und was machen wir?! Schlagen sie einfach aus. Wieso eigentlich? Und wieso ist es manchmal so schwer, Hilfe anzunehmen? Und noch schwerer: Andere um Hilfe zu bitten?
Es ist tatsächlich viel leichter, anderen zu helfen. Oder anderen Hilfe anzubieten. Klar: Wer anderen hilft, ist edel und gut. Manchmal schon fast heldenhaft. Wer anderen eine helfende Hand bietet, tut das nicht immer nur, um andere zu unterstützen. Sondern auch weil es für das eigene Ego gut ist. Es ist ein gutes Gefühl, helfen zu können. Gebraucht zu werden. Umgekehrt ist es mit dem um Hilfe bitten und angebotene Hilfe anzunehmen. Man fühlt sich als Bittsteller. Ohnmächtig. Man muss ein Stück weit seine eigene Schwäche eingestehen. Kennt Ihr das Zitat von Wilhelm Busch?
„Mancher ertrinkt lieber, als dass er um Hilfe ruft.“
Wieso also freiwillig ertrinken? Aus falschem Stolz?
Eine ganz normale Mama Wieso wir viel häufiger Hilfe einfach annehmen sollten
© Eine ganz normale Mama
Es ist fast schon ein Reflex. „Sag‘ Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ – „Ja, klar. Mache ich.“ Dahingemurmelte Antwort und es ist eh schon klar, dass ich auf dieses Angebot nie eingehen werde. Hilfe annehmen will tatsächlich gelernt sein.