Stillen ist sicherlich die beste Möglichkeit, um ein Neugeborenes zu versorgen. Die perfekte Kombination aus Nährstoffen ist in optimaler Temperatur vorhanden, dazu stets griff- (bzw. saug-) bereit und zudem ohne zusätzliche Kosten. Besser geht´s nicht.
Aber was soll Mama tun, wenn es eben nicht geht? Wenn die Milch nicht fließt, wenn keine Milchpumpe und kein Stilltee hilft, um die Produktion anzukurbeln?
Als ich vor mittlerweile 13 Jahren meine erste Tochter bekam, war Stillen kein Thema für mich. Nicht, weil es mich nicht interessiert hätte, sondern einfach weil ich vorausgesetzt hatte, dass ich mein Baby problemlos würde stillen können. Leider musste ich schmerzhaft erfahren, dass dies eben nicht selbstverständlich ist.
Und was mir rückblickend noch mehr weh tut: Meine neugeborene Tochter musste das auch. Auf Anraten meiner Hebamme versuchte ich alles, um sie ausschließlich von meiner Muttermilch zu ernähren. Stundenlang saß ich an der elektronischen Milchpumpe und trank Fencheltee auch dann noch, als ich für eine Fanta fast mein Leben gegeben hätte.
Währenddessen schrie mein Baby fast durchgehend, schlief kaum und war insgesamt sehr unruhig. Ihr Gewicht stagnierte bei jedem Besuch der Hebamme. Doch kontinuierlich wurde mir gesagt, dass bald alles besser und die Milch im Überfluss fließen würde. Damit verbunden war die Warnung, dass Flaschenkinder nie wieder die Brust nehmen würden und ich somit nur diese eine Chance hätte.
Ich hielt noch 6 weitere Wochen durch. Meine Nerven waren bedingt durch den Schlafmangel und die Frustration am Ende – die meines Kindes auch.
Mama & Co (Zwillinge) stillen? Ja, aber bitte ohne Druck!
© Mama & Co
Natürlich kann man Zwillinge stillen. Man muss es aber nicht. Die Milch wird nicht mehr, wenn Mama sich permanent unter Druck setzt. Ein Plädoyer für den entspannten Umgang mit einem emotionalen Thema.