„Wir wollen erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen durch die Pandemie keine Narben davontragen“, so Familienministerin Franziska Giffey bei der Vorstellung des Programms. Zentraler Fokus läge auf den inzwischen mehrfach belegten Lernrückständen bei Schüler:innen sowie den besonderen psychischen Belastungen, die mit den Beschränkungen und Auflagen der Pandemie einhergehen.
Das Programm stützt sich auf vier Säulen:
- Abbau von Lernrückständen: Konkret soll es zusätzliche Angebote wie Sommercamps und Lernwerkstätten in den Sommerferien geben. Unterrichtsbegleitende Fördermaßnahmen in den Kernfächern sollen zu Beginn des nächsten Schuljahrs angeboten werden. Die Umsetzung erfolgt durch die Bundesländer. Die zur Verfügung stehenden Mittel betragen eine Milliarde Euro und sind befristet auf die Jahre 2021/2022.
- Maßnahmen zur Förderung der frühkindlichen Bildung: Für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ stehen 100 Millionen Euro bereit. Weitere 50 Millionen Euro gehen in die Stiftung „Frühe Hilfen“, die jungen Familien unkompliziert helfen soll und verschiedene Elternkurse für belastete Familien mit Kindern und drei Jahren anbietet.
- Finanzielle Unterstützung für Ferienfreizeiten und außerschulische Angebote: Die vielen versäumten Freizeiterlebnisse für Familien sollen ebenfalls nachgeholt werden. Dafür stehen insgesamt 530 Millionen Euro zur Verfügung. Darin enthalten ist unter anderem ein einmaliger Kinderfreizeitbonus ab August in Höhe 100 Euro pro Kind aus bedürftigen Familien (Informationen, wer genau berechtigt ist, gibt es hier). „Außerdem werden die Mittel des Kinder- und Jugendplans für Ferienfreizeiten, die kulturelle, sportliche, politische und internationale Jugendarbeit sowie die Jugendverbände erhöht“, so die Mitteilung des Ministeriums.
- Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Alltag und in der Schule: Schulsozialarbeit und Freiwilligendienstleistende sollen Kinder und Jugendliche gezielt in Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen. Für zusätzliche Angebote und Leistungen in diesem Bereich stehen insgesamt 220 Millionen Euro zur Verfügung.
„Unser Aktionsprogramm für dieses und nächstes Jahr investiert in der Krise gezielt in das Wertvollste und das Wichtigste, was wir haben: in unsere Kinder und Jugendlichen, in unsere Zukunft. Sie haben im vergangenen Jahr auf eine Menge verzichtet. Es sind Bildungs-, aber auch Bindungslücken entstanden. Wir können nicht erwarten, dass alles so weiter funktioniert wie vor der Krise. Kinder und Jugendliche brauchen Zeit, Begleitung und Unterstützung, um in den Alltag zurückzufinden und Versäumtes aufzuholen“, so Franziska Giffey.
Das Bundeskabinett hat das Aktionsprogramm am Dienstag, 5. Mai 2021 verabschiedet.
Quelle:
- Bundesministerium für Bildung und Forschung, 05.05.2021.