Stillen InternationalSpannende Infos aus aller Welt
Stillen ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Aber wie ist das in anderen Ländern? Welche Reiseziele eignen sich für Mütter mit Stillbabys und wo ist Stillen eher nicht so alltäglich? Hier gibt es die Infos.

USA
Die Vereinigten Staaten sind immer eine Reise wert. Doch wie steht es da um das Stillen in der Öffentlichkeit? Das Auswärtige Amt informiert dazu auf seiner Webseite: „Das Stillen von Babys in der Öffentlichkeit wird zwar mittlerweile in wohl allen Bundesstaaten von den "indecent exposure"-Strafvorschriften ausgenommen, sollte wie das Nacktbaden am besten jedoch zumindest in Restaurants und Bars bzw. in weniger "liberalen" Gegenden unterlassen werden.“

Frankreich
Stillen ist in Frankreich nicht besonders populär. Geben nach der Geburt noch gut 66% der Französinnen ihrem Kind die Brust, sind es drei Monate später nur noch 32%. Einen weiteren Monat später, wenn die meisten Mütter nach der Babypause wieder arbeiten, sinkt der Anteil auf unter zehn Prozent. Und auch beim Thema Stillen in der Öffentlichkeit überraschen die Französinnen: 41% der Mütter finden das nämlich total peinlich.

Arabische Emirate
In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben Neugeborene sogar ein Anrecht auf Muttermilch: Ihre Mütter sind per Gesetz dazu verpflichtet, sie zwei Jahre lang zu stillen. Ehemänner haben sogar das Recht, Ehefrauen, die nicht stillen wollen, zu verklagen. Alle Regierungsgebäude müssen Rückzugsräume zur Verfügung stellen, um berufstätigen Müttern das Stillen zu ermöglichen.

Mexiko
In kaum einem anderen Land der Welt wird so wenig gestillt wie in Mexiko. Die Gründe hierfür liegen in der mangelnden Information durch die Ärzte und leider auch in Sprachproblemen bei der indigenen Bevölkerung. Wenn Sie also nach Mexiko reisen, verwundert wahrscheinlich nicht nur öffentliche Stillen, sondern besonders die Tatsache, dass Sie überhaupt stillen.

Eine Fernreise mit Baby? Spannend! Als Mutter eines Stillbabys sollten Sie in Indien wenig Probleme haben. Hier wird die Geburt eines Kindes regelrecht gefeiert und man glaubt, dass eine Mutter und ihr Neugeborenes eng miteinander verbunden sind. In ländlichen Gegenden ist es daher üblich, dass sich die gesamte Dorfgemeinschaft um das Wohl der jungen Familie kümmert. Die Mutter kann diese Dankbarkeit nutzen, indem sie ihr Kind in Ruhe versorgen und stillen kann.

Äthiopien
Klar, Äthiopien gehört wohl eher zu den seltenen Reisezielen deutscher Familien. Hier gibt es aber trotzdem ein paar spannende Fakten zum Thema Stillen: Traditionell stillen die äthiopischen Frauen bis zur Geburt des nächsten Kindes. Die älteren Kinder werden dann von einem Tag auf den anderen abgestillt. Übrigens: Äthiopische Babys bekommen keine nährstoffreiche Vormilch, sondern werden in den ersten Tagen mit einem Gemisch aus Butter und Tee gefüttert. Ihre Mütter sind der Meinung, dass die “richtige” Milch erst mit dem Milcheinschuss kommt.

Brasilien
Ein Urlaub bei tropischen Temperaturen an der Copacabana. Ihr Kind hat Hunger und möchte gestillt werden. Zurück ins Hotel? Nein, keine Sorge, in Brasilien ist das Stillen in der Öffentlichkeit vollkommen ok. 55% der Bevölkerung finden es absolut natürlich. Selbst, wenn Ihr Kind schon zwei Jahre alt ist, werden zumindest 44% der Brasilianer nicht einmal mit der Wimper zucken.

Großbritannien
In Großbritannien stillt laut Statistik nur knapp die Hälfte aller Mütter ihre Babys. Aus diesem Grunde wurde vor ein paar Jahren ein Pilotprojekt gestartet, um die geringe Stillrate anzuheben: Jede stillende Mutter erhielt einen Einkaufsgutschein im Wert von umgerechnet ca 140 Euro. Kontroverse Debatten im In- und Ausland waren die Folge. Stillen in der Öffentlichkeit? Auch hierüber wird heftig diskutiert. Wer keine bösen Blicke ernten möchte, sollte sich lieber zurückziehen.