Und ja, auch wenn ich es gewohnt bin, häufig und viel beruflich unterwegs zu sein, ist es jetzt irgendwie anders. Ich mag meinen Job und das, was ich tue. Es macht mir Spaß. Das einzige, was mich in letzter Zeit immer häufiger zum Nachdenken bringt, ist, dass ich für den Job durch die Welt fliegen muss und deswegen nicht jeden Abend zu Hause sein kann. Zu Hause bei meiner kleinen Familie. Und wenn ich dann am Abend bevor es losgeht wieder einmal meinen Koffer packe, dann fühlt sich das echt bescheiden an…
Ich genieße die Zeit mit euch als Familie total und wenn ich nicht zuhause sein kann, dann fehlt ihr beiden mir sehr. Insbesondere seit Clara in diesem Alter ist, in dem jeden Tag etwas Neues passiert. Die kleine Nudel entwickelt sich derzeit so schnell, rasend schnell. Manchmal einfach zu schnell, um nicht jeden Tag zuhause zu sein…
Plötzlich kannst du laufen. Erst ganz vorsichtig und dann immer sicherer und forscher. Auf einmal isst du mit Besteck, tobst auf dem Schaukelpferd, juchzst vor Glück und lachst laut los, wenn du dich mal wieder hinter dem Türrahmen „versteckst“, dein kleines Köpfchen hervorschiebst und dann in meine Augen blickst. Auf einmal kannst du Seifenblasen machen oder alleine in deinen Hochstuhl klettern, um uns zu sagen, dass du Hunger hast.
Du sprichst plötzlich und ich muss deine Sprache und deine neuen Wörter nach einer Woche erst verstehen lernen. „Schuuss“, „schiilch“, „(B)rot“, „Puppa“, „(h)oo-ch“… All das ist mir dann erst einmal fremd.
Du wundervoller kleiner Mensch. Jeden Tag wachst du auf und startest neu in den Tag. Und nie bist du nachtragend. Der gestrige Tag ist abgehakt. Das ist so schön zu sehen und es macht mich glücklich am Morgen in dein Zimmer zu kommen und dich in deinem kleinen Bettchen zu sehen. Wie du dort in deinem Schlafsackam Bettrand stehst und darauf wartest, dass dich jemand heraushebt und der Tag beginnt. Ich will derjenige sein, der dich jeden Morgen heraushebt.
Familie, Kind & Leben Kolumne #19 || Wenn Papa wieder den Koffer packt

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Letzter Sonntagabend. Wir hatten einen schönen Tag zusammen verbracht, hatten das schöne Wetter genossen und es uns gutgehen lassen. Und gleich war es an Zeit für Clara ins Bett zu gehen. Clara lachte, aber ich war irgendwie traurig und betrübt, denn ich wusste, dass ich ausnahmsweise bereits am Montagmorgen wieder los musste… Los, zur Arbeit. In den Flieger steigen und weg von euch. Wieder eine Woche unterwegs sein. Ohne euch. Mir brach es das Herz.