Artikelinhalt
Heute gibt es ein bisschen Nostalgie mit und ohne Augenzwinkern. Aus einer Zeit, in der wir Radlerhosen und Mickey-Maus-Shirts getragen und die Zahnspange im Schulranzen versteckt haben. Wir tanzten wild zu "Cotton Eye Joe", besprühten uns mit "Vanilla Kisses" und tauschten in der großen Pause glitzernde Sticker. Wir hängten uns bunte Acrylschnuller um den Hals, blätterten im Licht der Lavalampe heimlich in der "Bravo" und tranken amerikanische Brause in den buntesten Farben. Am Wochenende flimmerten Cartoons auf dem TV-Bildschirm – unterbrochen von ohrwurmigen Werbespots, in denen Kinder mit großen Augen und übertriebener Freude immer wieder "Wooooow!" riefen.
Kannst du dich daran erinnern, was deine liebsten Spielzeuge in den 90ern waren?
Für einige typische Spielzeuge der 90er musst du nicht einmal im Keller deiner Eltern oder auf Flohmärkten kramen. Denn viele gibt es auch heute noch (oder wieder) zu kaufen.
Polly Pocket
Auf einem Flohmarkt fiel mir mal ein sternförmiges Polly Pocket aus den 90ern in die Hände. In Pink. Und als ich mit dem Finger über den goldenen Schriftzug auf dieser kleinen Schatulle fuhr und die Miniaturwelt öffnete, war ich plötzlich wieder sieben Jahre alt. Ich erinnerte mich an das Polly Pocket-Märchenschloss, ein Café und die Hochzeitskapelle. Es gab sogar eine Armbanduhr mit Innenleben oder Polly Pocket-Autos, die man sich als überdimensionierte Ringe auf die zarten Kinderfinger schieben konnte.
Die niedlichen Puppenhäuschen im Taschenformat gibt es noch immer: Zum Beispiel als Polly Pocket "Pyjamaparty", ein Spielzeug ab 4 Jahren, das trotz des frischeren Designs Erinnerungen weckt.
Regenbogenspirale
Bei uns hieß dieses Spielzeug "Treppenhüpfer". Es war aber auch bekannt als "Treppenläufer" oder "Sliky Spirale". Was im ersten Moment wie irgendein mäßig sinnvolles knallfarbenes Plastikspielzeug anmutet, ist gleichzeitig Physik zum Anfassen, die Kinder bis heute fasziniert.
Die Regenbogenspirale ist eine Schraubenfeder aus Kunststoff – und sie kann purzelbaumartig die Treppe herunterlaufen. Wir haben das gute Stück auch wahlweise als Armschmuck, Absperrband oder zum Seilspringen genutzt – und es anschließend mal mehr, mal weniger geduldig wieder entknotet.
Baby Born
Als Kindergartenkind blickte ich am Spielzeugtag immer etwas neidisch auf die Kinder, die ihre Baby Born samt Equipment mitgebracht haben. Eine Babypuppe, die echte Tränen weinen und die Windeln nass und voll machen konnte. Den Babybrei dafür konnten die Puppeneltern mit dem mitgelieferten Pulver und etwas Wasser in einem Tellerchen anrühren. Nach dem Füttern der Puppe haben wir belustigt und voller Spannung in die Windel gelugt und uns wie Neueltern bei einem echten Säugling gefreut, dass sie voll war. "Baby Born macht alles so, wie ein richtiges Baby!", hieß es früher in der Werbung. Und dafür gab und gibt es bis heute viel Zubehör: Windeltasche, Schnuller, Schlafsäckchen, Badewanne, Hochstühlchen, Kinderwagen, Trage und natürlich: Windeln im Nachfüllpack. Eben, wie ein richtiges Baby.
My Little Pony
Sie kamen mit einem kleinen Plastikkamm und einer regenbogenfarbenen Mähne, in verschiedenen Bonbon-Farben und mit ganz viel Niedlichkeit: My Little Pony – oder "Mein kleines Pony". Die Spielzeugpferde waren in den 90ern begehrte Spiel- und Sammelobjekte. Zum Spielen gab es dazu auch einen Friseursalon für die Ponys oder eine Pony-Küche, in der das Lieblingspony eine Schürze anziehen und Kuchen backen konnte. (Ja.) Heute gibt es die kleinen Ponys in einem frischen neuen, aber auch im Retro-Design. Da wird das gemeinsame Spielen zum Ausflug in die eigene Kindheit.
Barbie
Keine 90er-Jahre-Spielzeug-Liste ohne diese Ikone: Barbie. Sie füllte mit ihrem pinkfarbenen Zubehör nicht nur Kinderzimmer, sondern auch ganze Reihen in Spielzeuggeschäften. Ihre Haare waren in den 90ern ultralang und üppig. Wir haben ihr rosa Sterne in die Mähne gesprüht oder ihren Pony mit Gel gestylt. Und wer keine eigenen Barbies hatte – für manche Kinder gab es stattdessen eine Petra oder Steffi Love – durfte vielleicht die Barbie von Freund:innen stundenlang kämmen, umziehen und in ihre Traumwelt zwischen Porsche Cabrio, Pferdestall und Karriere als Hollywood-Star eintauchen.
Wenn du dich fragst, wie sich die Barbie-Welt seit den 90ern verändert hat und ob sie heute ein gutes Spielzeug für dein Kind ist, lies gern diesen Artikel: Barbie & Co. Warum ich meine Anti-Haltung gegen Modepuppen überwunden habe.
Dinosaurier
Mit "Jurassic Park" zogen ab 1993 die Dinosaurier in die Kinderzimmer ein: Dinosaurier-Bettwäsche, T-Shirts, Pullover, Bücher, Schulranzen, Federmäppchen, Spielfiguren mit unaussprechlichen Namen und anderes Dinosaurier-Spielzeug.
Und erinnerst du dich vielleicht auch an die 90er-Jahre-Kinderserie "Die Dinos"? Mit diesem fleischfarbenen Dino-Baby, das auf den Schultern seines Papas sitzend immer mit einer Bratpfanne auf dessen Kopf einschlug und ihn liebevoll "Nicht-die-Mama" nannte? Über Humor lässt sich streiten – über den Hype der Urzeitgiganten in den 90er-Jahren und darüber hinaus jedoch nicht.
Ninja Turtles
Wir hatten sie als Videospiel auf unserer "Nintendo NES" Spielkonsole und kämpften mit Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael gegen Shredder und andere Schurken des New Yorker Untergrunds. Jenseits des Bildschirms hatten wir Ninja-Turtle-Spielfiguren. Jeder Turtle hatte nicht nur eine andere Bandana-Farbe, sondern auch ganz spezielle Tricks. Was sie verband, waren der Kampf gegen das Böse, Meister Splinter und ihre Liebe zu Pizza. Welcher Ninja Turtle war dein Liebling? Meiner war der rote. Warum, habe ich vergessen...
Tamagotchi
Als diese kleinen Eier aus Japan zu uns herüberschwappten, hatten wir in unseren Schulpausen plötzlich keine Zeit mehr für Gummitwist & Co. – wir mussten uns um die hungrigen Mäuler und das Spielbedürfnis unserer digitalen Haustiere kümmern. Und wehe, das kleine Küken meldete sich mitten im Unterricht und forderte uns zum Spielen auf.
Die klitzekleinen Knöpfe und die pixelige Grafik haben nichts an Charme eingebüßt. Deshalb wurde das Tamagotchi zum 20-jährigen Jubiläum neu aufgelegt und hält als Haustierersatz nun wieder kleine, aber auch große, nostalgische Kinder auf Trab.
Kroko Doc
Auch dieses Spiel ist typisch 90er: Ein Krokodil, das zum Zahnarzt muss – aber Vorsicht: Erwischst du den schmerzenden Zahn, schnappt es zu. Kroko Doc sorgte in gefühlt jedem zweiten Haushalt für Spielspaß mit ein bisschen Nervenkitzel und ist auch heute noch ein einfaches und witziges Gesellschaftsspiel für die ganze Familie.
Zaubertafel Etch A Sketch
Es erforderte ein bisschen Geschick, mit den zwei Rädchen auch gerundete Formen zu machen. Aber mit ein bisschen Übung gelang es – bei der Etch A Sketch Zaubertafel immer in einer ununterbrochenen Linie. Ein schönes, entspannendes Spielzeug für Kinder ab 3 Jahren.
Auch heute ist diese Zaubertafel noch erhältlich – als nachhaltige Variante aus recyceltem Plastik. Ob das Plastik vielleicht aus den Abfällen des nächsten 90er-Jahre-Spielzeugklassikers stammt?
Jo-Jo mit Freilauf
Ein weiteres Must-have auf dem Schulhof in den 90ern war das Jo-Jo. Aber keins aus Holz, sondern ein professionelles Jo-Jo mit Freilauf, das automatisch immer wiederkehrte. Kannst du dich an die Tricks erinnern? Die "Affenschaukel" oder "Gassi gehen"? Auch heute ist das Jo-Jo ein begehrtes Spielzeug für Kinder und Erwachsene, das unruhige Hände beschäftigt und aktive Geister fokussiert hält.
Spielzeuge der 90er, die es nicht in die Gegenwart geschafft haben
So allgegenwärtig bestimmte Spielzeuge und Figuren in den 90ern waren, haben einige im neuen Jahrtausend nicht überlebt. – Leider oder zum Glück?
Game Boy
Tetris, Super Mario und Donkey Kong – in spektakulär unaufgeregter Grafik in Schwarz oder später in Farbe. Fällt uns der gute alte Game Boy heute in die Hände, fühlen wir knubbelige Knöpfe, ein Kreuz und einen Hauch Wärme aus Kindertagen, sobald das liebliche "Pling" beim Einschalten ertönt. Das Kult-Gerät wird nicht mehr hergestellt, dafür auf Second-Hand-Plattformen mitunter teuer gehandelt.
Zaubertrolle
Mit ihren fusseligen neonfarbenen Haaren und den faltigen Gesichtern waren die Zaubertrolle mit Wunschjuwel am Bauchnabel in vielen Kinderzimmern zu Hause. Ob sie wirklich Wünsche erfüllt haben, wissen wir nicht. Jetzt verstecken sie sich in alten Spielzeugkisten auf Dachböden und sehen vielleicht mal auf Flohmarkt-Tischen das Tageslicht. Haben sie sich vielleicht mit den nächsten Altbekannten zusammengetan?
Diddl-Maus
Auch sie war in den 90ern mit ihren großen Füßen überall, regelrecht eine Symbolfigur meiner Schulzeit: Die Diddl-Maus. Auf Stiften und blechernen Stiftebechern, Federmäppchen, in Kuscheltier-Form, auf Bettwäsche und Notizblöcken. Sie grinste jeden Morgen aus der Lieblingstasse auf dem Frühstückstisch – und irgendwann war sie verschwunden. Aus den Papierläden und aus unserem Alltag.
Was heute bleibt, sind ein einsamer Steckbleistift und ein nostalgisches Diddl-Freundebuch, das es vielleicht noch einmal als Gag auf den nächsten runden Geburtstag schaffen könnte. Auf dem nie beschriebenen Briefpapier im Keller unserer Eltern und in unserer Erinnerung lebt die Diddl-Maus aber weiter.
Mehr Inspiration und Empfehlungen für dich und deine Familie
Du bist auf der Suche nach passendem Spielzeug oder Geschenkideen für dein Kind? Dann schau in unsere Empfehlungen:
Wenn du auf der Suche nach Outdoor-Spielen für Kinder oder witzigen Gesellschaftsspielen bist, haben wir bei ELTERN auch passende Tipps für dich.