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Vaterwitze Studie zeigt, wie sich "Dad Jokes" auf die Entwicklung von Kindern auswirken

Vaterwitze: Vater lacht mit seinen Kindern
Wirken sich peinlich Vaterwitze positiv oder negativ auf unsere Kinder aus? 
© fizkes / Adobe Stock
Laut einer neuen Studie sollen Vaterwitze einen positiven Effekt auf Kinder haben. Klingt spannend, aber was steckt dahinter? 

"Was wächst unter der Erde und stinkt? Eine Furzel." Was Vaterwitze ausmacht? Alle verrollen die Augen am Tisch und sie basieren meistens auf Erfahrungen und "typischen" Verhaltensweisen von Vätern. Manchmal spielen sie in Form von Wortspielen auf klassische Rollenbilder an. Thematisch drehen sich Vaterwitze oft um Autos, Sport, Natur und ums Grillen oder Handwerken. Und was sie alle vereint: Sie bringen uns in Verlegenheit. Insbesondere Kinder. Wie sich das auf ihre Entwicklung auswirkt, wurde nun in einer Studie untersucht.

Vaterwitze als "peinlich und schlecht" assoziiert 

Viele Leute finden sogenannte Dad Jokes auf eine bestimmte Art lustig. In den sozialen Netzwerken sind sie durchaus beliebt. Obwohl sie häufig als "unlustig, peinlich und beleidigend" bezeichnet werden. Dass viele ironische Wortspiele oft auf eigentlich lieb gemeinte Dinge anspielen und diese ins Lustige oder Verurteilende ziehen, könnte von Kindern und Teenagern schnell missverstanden werden und einen schlechten Einfluss haben. Doch das sei, laut eines dänischen Forschers, nicht der Fall.

Fördern schlechte Witze die körperliche und kognitive Entwicklung? 

Marc Hye-Knudsen, Humorforscher und Laborleiter am Kognitions- und Verhaltenslabor der Universität Aarhus in Dänemark, hat hierzu eine Studie durchgeführt und in dem Fachmagazin The British Psychological Society erklärt, dass diese Form von Witzen, Sticheleien und Spielen die körperliche und kognitive Entwicklung eines Kindes unterstützen kann. 

Der Forscher stellte fest, dass es nicht schlimm ist, wenn Väter peinliche Witze erzählen, um ihre Kinder zu necken, zu ärgern oder in Verlegenheit zu bringen. Ganz im Gegenteil … 

Väter und ihre Beziehung zu ihren Kindern

Bei richtiger Betrachtung seien Papawitze ein vielschichtiges und faszinierendes Phänomen, das nicht nur viel über die Funktionsweise von Humor und Witze erzählen verrate, sondern auch über die Psychologie von Vätern und ihre Beziehung zu ihren Kindern, erklärt Hye-Knudsen. "Indem Väter ihren Kindern ständig Witze erzählen, die so schlecht sind, dass sie peinlich sind, können Väter die Grenzen ihrer Kinder überschreiten, wie viel Peinlichkeit sie ertragen können. Sie zeigen ihren Kindern, dass Peinlichkeit nicht tödlich ist." 

Laut seinen Forschungsergebnissen scheinen Väter kulturübergreifend eine eigene Art zu haben, wie sie mit ihren Kindern spielen und herumalbern. "Väter sind typischerweise energischer und herausfordernder in ihrem Spiel als Mütter und bringen ihre Kinder an die Grenzen dessen, was sie bewältigen können", schreibt Hye-Knudsen. Dies beziehe sich auch auf ihren neckenden Humor gegenüber Kindern. Im Durchschnitt seien Männer aggressiver, durchsetzungsfähiger, weniger harmoniebedürftig und weniger ängstlich als Frauen. 

Impulskontrolle und Emotionsregulation werden gestärkt

Die Studie ergab, dass Väter ihre Kinder ständig antreiben und herausfordern. Nicht nur die körperliche und kognitive Entwicklung wird gefördert, sie lernen zudem ihr Verhalten und ihre Emotionen zu regulieren. Wichtig sei es, die Kinder nicht zu mobben, aber indem Väter neckend auf das Ego und die Emotionen ihrer Kinder reagieren, stärken sie ihre Kinder und trainieren sie darin, kleinere Angriffe und negative Gefühlsausbrüche ohne Aufregung zu erleben. Durch Vaterwitze werden die Impulskontrolle und Emotionsregulation gestärkt. In Anbetracht dessen lohnt es sich, "Vaterwitze als pädagogisches Werkzeug zu betrachten", so Hye-Knudsen.

Fazit: Weder genervtes Stöhnen oder Augenrollen sollte Papas (oder auch Mamas) davor abschrecken, dem Nachwuchs peinliche Vaterwitze zu erzählen. Abschließend können wir also sagen, dass ab und zu ein bisschen Verlegenheit Kinder nicht schadet, sondern sie in ihrer Gefühlswelt sogar bestärkt.

Verwendete Quellen: bps.org.uk, pure.au.dk, academia.edu

ELTERN

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