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Eye Mama Project Superkraft Mitgefühl: Die Welt aus den Augen von Müttern

Eye Mama Project: Der Blick der Mütter
© Fizkes / Shutterstock
Mütter haben Superkräfte, findet die Filmemacherin Karni Arieli - und hat ein Fotoprojekt ins Leben gerufen, das Geschichte aus der Sicht von Frauen mit Kindern erzählt. 

Wie sehen Mütter die Welt – insbesondere in Zeiten von Pandemie und Krieg? Weil die Erfahrungen von Müttern in der von Männern dominierten Welt nur wenig Gewicht haben, hat die israelisch-britische Fotografin und Filmemacherin Karni Arieli das "Eye Mama Project" ins Leben gerufen. 

Unter dem Hashtag #eyemamaproject teilt die 48-Jährige auf Instagram Bilder von internationalen Fotografinnen, die Kinder haben. Selbst Mama zweier Jungs, hat Arieli das Projekt 2020 im Londoner Lockdown begonnen. Ihr Ziel war es zunächst, Mütter miteinander zu verbinden, die durch die Pandemie plötzlich isoliert waren. Gleichzeitig wollte sie einen wichtigen Moment in der Geschichte von Müttern rund um den Globus dokumentieren. 

Das Mama-Projekt wurde in der Pandemie geboren

Bis die Pandemie ihr Leben zum Stillstand brachte, hatte Arieli zusammen mit ihrem Ehemann an Animationsfilmen und Musikvideos gearbeitet. Als plötzlich Schluss war, fühlte sich das für sie an "wie das Ende der Welt", sagte sie im Interview mit "Bob Books". Im Versuch, etwas Kontrolle über ihr Leben wiederzuerlangen, griff sie zur Kamera und fotografierte ihr Leben Zuhause.

Im April 2020 stellte sie das erste Foto unter dem Hashtag #eyemamaproject auf Instagram. Darauf ist einer ihrer Söhne zu sehen, wie ihm während des Lockdowns zu Hause die Haare geschnitten werden. Seitdem veröffentlicht Arieli unter dem Hashtag Bilder von Fotografinnen aus aller Welt, die den Blick auf die eigene Familie richten – auch, weil sie in der Pandemie arbeitslos geworden waren.

Mit ihrem Projekt will Arieli Weltgeschichte schreiben – durch die Augen von Frauen. Mütter aus 35 Ländern haben bislang ihre Bilder geteilt, der Account hat heute mehr als 10.000 Follower. “Es ist ein Blick hinter Hunderte verschlossene Türen rund um den Globus”, sagt sie. 

Seit dem Ukraine-Krieg ist es ein Friedensprojekt geworden

"Es erscheint so idiotisch, sich gegenseitig zu töten, wenn die Menschheit gerade erst eine Pandemie überlebt hat." (Karni Arieli)

Seit Kriegsbeginn bekommt Arieli auch Bilder von Fotografinnen aus der Ukraine und aus Russland – also auch von Müttern, die sich im Krieg oder auf der Flucht befinden. Unter dem Hashtag #mamasforpeace teilt Arieli Arbeiten aus beiden Ländern und bringt so den Blick von Müttern dies- und jenseits der Fronten zusammen. So ist das "Eye Mama Project" auch zu einer Plattform für friedlichen Protest geworden. Ariela weiß: "Alle, die ihre intimen Fotos auf dieser Plattform teilen, hoffen verzweifelt auf dasselbe: Frieden“.

Trotzdem schlage ihr von den ukrainischen Müttern auch viel Wut entgegen, sagt sie, denn wenn Menschen sterben, sei "es schwierig, die andere Seite zu sehen." Doch keine Mutter wolle einen Krieg für ihre Familie und normalerweise wolle auch keine Mutter, dass andere Kinder einen Krieg erleben müssen. Diese Gemeinsamkeit will Arieli mit #mamasforpeace unterstreichen. 

Außerdem möchte sie den männlichen Erzählungen über Krieg und Pandemie weibliche Geschichten von Fürsorge, Mitgefühl und Verbundenheit entgegensetzen. "Mitgefühl ist eine Superkraft ... und der Blick der Mütter zählt!!!", betont sie auf ihrer Website. Arielas Traum ist es, dass die Geschichten von Frauen und Müttern irgendwann zur dominanten Erzählung werden.

Wäre es nicht wunderbar, wenn wir auf die Geschichte zurückblicken könnten, und alles aus der Perspektive von Frauen und Müttern erzählt worden wäre? Das ist etwas, was es nie zuvor gab.

Quellen; Instagram, Eye Mama Project, Vogue Italia, Bob Books

ELTERN

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