Die richtige Vorratsorganisation
Platz da!?
Du hast keine Speisekammer und deine Küche ist klein. Also kannst du das Thema Vorratshaltung direkt abhaken? Nicht so schnell. Im Grunde kann alles zum Vorratsschrank werden – auch eine Kommode im Flur zum Beispiel.
Durchblick behalten
Mache auf den ersten Blick sichtbar, welche Vorräte du hast. Nichts macht weniger Spaß, als alle Produkte aus einer Kiste wühlen zu müssen, um die gesuchte Himbeermarmelade schließlich ganz unten zu finden. Also: Schränke und Regale nicht zu voll stellen. Möglichst durchsichtige Behälter nutzen. Produktetiketten in Blickrichtung drehen.
Grüppchenbildung
Bilde Kategorien: Müslizutaten stehen zusammen, Nudeln und Reis ebenso. Chutney, Pesto und Co bilden ein Soßengrüppchen. Schau einfach, was dir im persönlichen Gebrauch logisch erscheint. Denn nur, wenn die Grüppchen für dich Sinn ergeben, erleichtert das die Suche. Außerdem hilfreich: Innerhalb der Gruppen nach Gebrauchshäufigkeit sortieren: Oft Benötigtes nach vorne, selten Verwendetes nach hinten.
Kisten, Körbchen und Co
Bei der übersichtlichen Organisation helfen dir unterschiedliche Behältnisse. Kleinere Dinge kannst du in Körbchen oder Schachteln sammeln. Den Inhalt angebrochener Tüten, zum Beispiel Haferflocken, kannst du in verschließbare Behälter umfüllen. Das ist erstens übersichtlicher, zweitens praktischer als Tütenchaos und der Inhalt hält länger, wenn er wirklich luftdicht verpackt ist.
Bitte iss mich zuerst
Wenn du umfangreichere Vorräte anlegst, macht es Sinn, sie nach Haltbarkeitsdatum zu sortieren. Stelle beispielsweise alle Pestos hintereinander auf. Von vorne nach hinten nimmt die Haltbarkeit zu.
Clever beschriften
Wenn du Gewürze, Trockenfrüchte oder Getreideflocken in Behälter umfüllst, beschrifte diese am besten. So kannst du Thymian und Rosmarin oder Salz und Zucker auf den ersten Blick unterscheiden. Und denke daran, die Etiketten so anzubringen, dass sie sofort ins Auge fallen – also zum Beispiel auf dem Deckel statt auf dem Glaskörper, wenn du Gläser stehend in einer Schublade lagerst.
Regelmäßige Bestandsaufnahme
Das außergewöhnliche Gewürz, dass du vor zwei Jahren extra für ein superaufwändiges Gericht gekauft hast, ist längst abgelaufen. Die eingelegten Tomaten, die du heute brauchst, sind verschwunden, obwohl du dir ganz sicher warst, dass noch welche da sind. Wer kennt‘s? Eine regelmäßige Bestandsaufahme deiner Vorräte ist wichtig. Schreibe einfach immer gleich auf, wenn du etwas verbrauchst. Alle Produkte, die bald ablaufen, kannst du in ein Körbchen legen und dir in nächster Zeit bewusst Gerichte ausdenken, um sie zu verbrauchen.
Vier einfache Methoden, um Lebensmittel haltbar zu machen
Einfrieren eignet sich vor allem bei fertigen Gerichten, aber auch für Brot oder für die Resteverwertung von vielen Obst- und Gemüsesorten. Du kannst beispielweise in einem Beutel oder einem Behälter nach und nach Gemüsereste (Möhrenschalen, Zwiebelenden und so weiter) sammeln, die du später für eine aromatische Gemüsesuppe nutzt. Bei vorgekochten Gerichten denke daran, sie erst ins Tiefkühlfach zu legen, wenn sie abgekühlt sind. Nicht in den Gefrierschrank gehören wasserreiche Lebensmittel wie Gurke oder Blattsalate. Sie werden beim Auftauen matschig. Auch Milchprodukte wie Joghurt oder saure Sahne sollten nicht in den Gefrierschrank, da sie schnell ausflocken.
Durch Einkochen kannst du zum Beispiel größere Mengen saisonales Gemüse und Obst haltbar machen. Zunächst spülst du Einweggläser mit kochendem Wasser aus und trocknest sie gut ab. Danach kannst du kleingeschnittenes Gemüse in die Gläser geben. Nun musst du noch so viel Wasser hinzugeben, bis der Inhalt bedeckt ist. Beachte bei der Füllmenge: Zum Rand hin muss etwa ein Zentimeter Platz bleiben. Füge etwas Salz oder bei Früchten Zucker hinzu und gebe die geschlossenen Gefäße in einen Topf mit Wasser. Die Gläser sollten zu drei Vierteln bedeckt sein und etwa 30 Minuten köcheln. Durch die Hitze beim Einkochen werden Mikroorganismen abgetötet, die Luft entweicht und es entsteht ein Vakuum, in dem sich keine neuen Mikroorganismen bilden können. Deshalb ist Eingekochtes sehr lange haltbar. Das eingekochte Obst und Gemüse eignet sich vor allem zum späteren Weiterverarbeiten beim Backen und Kochen. Du kannst aber auch gleich fertige Marmeladen, Chutneys oder Pestos mit dieser Methode haltbar machen.
Gemüse fermentiert durch Milchsäuregärung und erhält dadurch einen säuerlichen Geschmack, wie du ihn von Sauerkraut kennst. Du gibst dem Gemüse also eine besondere geschmackliche Note. Geeignet ist Gemüse wie Kohl, Wurzelgemüse oder Gurken. Pro Kilo kleingeschnittenem Gemüse benötigst du etwa 50 Gramm Salz. Wenn du beispielsweise Kohl hobelst, knete das Salz kräftig unter, bis Saft austritt. Dann drückst du das Gemüse in sterile Gläser und gießt den ausgetretenen Saft darüber, bis das Gemüse vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt ist. Lege den Deckel nur lose auf das Glas, sodass die entstehenden Gase austreten können. Nach zwei Wochen bei Zimmertemperatur ist die Milchsäuregärung so weit fortgeschritten, dass die Gläser zur weiteren Lagerung an einen kühlen Ort umziehen können. Durch den Gärprozess erhöht sich übrigens nicht nur die Haltbarkeit der Lebensmittel, fermentiertes Gemüse ist auch sehr gesund! Es unterstützt das Immunsystem und die Darmgesundheit.
Trockenobst zum Naschen oder aromatische, getrocknete Pilze für die Pilzsuppe: Lebensmittel wie Pilze, Paprika, Aprikosen oder Tomaten kannst du in Scheiben oder Streifen im Backofen trocken. Pilze benötigen eine Temperatur von etwa 50 Grad, Obst etwa 60 bis 70 Grad und Gemüse oft 80 Grad. Die Backofentür sollte öfter geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Oder du klemmst einen Holzlöffel zwischen Backofen und Tür. Wenn das Obst oder Gemüse sich ledrig anfühlt, ist es fertig. Der Vorgang kann allerdings mehrere Stunden dauern und verbraucht entsprechend viel Energie. Trocknen im Ofen ist deshalb nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Wenn du regelmäßig trocknest, könnte sich ein Dörrautomat lohnen. Im Sommer kannst du auch die pralle Sonne zum Trocknen nutzen. Das dauert jedoch mehrere Tage.
Lebensmittel richtig lagern für längere Haltbarkeit
Viele frische Lebensmittel kannst du, wenn du sie bald verzehren willst, gut im Kühlschrank lagern. Aber bitte am richtigen Platz! Fisch und Fleisch gehören in den unteren Bereich des Kühlschranks, Milchprodukte darüber, auf die oberste Ablage kommen Käse und Speisereste. Obst und Gemüse gehören ins Gemüsefach. Aber: Nicht alle Obst- und Gemüsesorten sind kühlschrankverträglich. Tomaten verlieren beispielsweise durch Kälte ihr Aroma.
Brot und Brötchen lagerst du am besten bei Raumtemperatur in einem Brotbehälter aus Ton oder Steingut, da diese Materialien für einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch sorgen. Aber auch andere Brotkästen, die nicht luftdicht abschließen, sind geeignet. Durch viel Luft wird das Brot nämlich schnell hart, zu wenig begünstigt Schimmelbildung. Wische den Brotkasten einmal in der Woche mit Essig aus, damit Schimmel keine Chance hat. Du kannst Brotscheiben sogar einfrieren und bei Bedarf im Ofen anwärmen.
Kartoffeln mögen es kühl und dunkel. In einem trocknen, frostfreien und abgedunkelten Raum halten sie sich für mehrere Wochen.
Bewahre Äpfel ebenfalls an einem kühlen und dunklen Ort auf. Allerdings solltest du sie nicht zusammen mit Kartoffeln oder anderen Gemüse- und Obstsorten lagern, da diese dann schneller verderben. Du kannst auch das Gemüsefach im Kühlschrank nutzen. Aber auch hier sollte neben den Äpfeln kein anderes Obst und Gemüse liegen.
Tomaten sondern beim Nachreifen – wie auch Äpfel – das Gas Ethylen aus. Das lässt andere Gemüse- und Obstsorten, die der Nähe gelagert werden, schneller verderben. Sie sollten also allein lagern. Außerdem mögen sie Zimmertemperaturen und bevorzugen einen dunklen oder zumindest schattigen und luftigen Ort, zum Beispiel eine offene Schale.
Zwiebeln mögen es ebenfalls dunkel und kühl. Binde, wenn möglich, mehrere Knollen zusammen und hänge sie auf. Die Luftzirkulation verhindert Schimmelbildung. Wenn das nicht möglich ist, kannst du die Zwiebeln auch in einem Korb oder in einer offenen Papiertüte lagen.