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Mit Kindern kreativ arbeiten

Möchten Sie mit Ihrem Kind malen oder kleine Skulpturen machen? Würden Sie gern mit ihm ins Museum gehen? Hier finden Sie Tipps und Buchempfehlungen.

Tipp vorab!

Eines noch vorweg - damit nicht gleich Ihr Teppichboden zum Kunstwerk mit Farbe und Knetklümpchen wird: Am besten legt Ihr Kind beim Arbeiten eine genügend große Wachsdecke unter (in der Stoffabteilung der Kaufhäuser oder in Deko-Geschäften). Diese Decken können Sie abwaschen und immer wieder verwenden.

Malen

Das Papier
DIN A4 Papierbögen oder gar noch kleinere Formate sind zum Malen für Kinder weniger geeignet. Übermalen und zu wenig Raum für den Riesentiger sind vorprogrammiert.
Verwenden Sie deshalb lieber DIN A3 Bögen. Praktischer und günstiger ist Endlos- oder Computerpapier, aber auch alte, ausrangierte Tapetenrollen eignen sich ausgezeichnet zum Malen.


Wachsmalstifte
Sie sind der Anfang einer jeden künstlerischen Karriere. Unverwüstlich und in vielen Farben erhältlich liegen sie fest und sicher in allen kleinen Kinderhänden. Im Gegensatz zu Filzstiften hinterlassen Wachsstifte keine lästigen Flecken in der Kleidung und können nicht austrocknen.
Die Stifte decken schnell große Flächen. Auf schwarzem Papier leuchten sie besonders gut.
Dennoch Acht geben: Ihr Kind sollte die Wachser möglichst nicht in den Mund nehmen.


Buntstifte
Wenn Buntstifte, dann für den Anfang die sogenannten Dickis! Das sind Stifte mit einem größeren Durchmesser, sodass selbst kleinere Kinder den Stift gut im Fäustchen führen können. Außerdem brechen sie nicht so leicht wie die normalen Buntstifte.
Es gibt sie von himmelblau bis zitronenegelb in fast allen Farben. Mit Buntstiften können kleine Künstler genauer malen, deshalb sind sie für Malbücher sicher besser geeignet als Wachsmalstifte.

Filzstifte
Die leuchtenden Farben sind es, die die Kinder an Filzstiften faszinieren. Doch zu stark aufgedrückt und zu viel auf einer Stelle gemalt heißt: Loch im Papier oder zumindest eigenartige wellenförmige Veränderungen des Untergrunds.
Für Kinder unter vier Jahren sind Filzstifte deshalb weniger geeignet. Außerdem können kleinere Kinder diese Stifte noch nicht so gut führen und richtig festhalten. Besser sind also dicke Wachsmal- oder Buntstifte.


Wasserfarben
Schneller, größer, schöner - so könnte das Motto für das Malen mit Wasserfarben lauten. Dass das Wasserglas im Eifer des Gefechts mal umfällt, sollten Sie einkalkulieren. Malkittel und Lappen verhindern das Schlimmste.
Vorteil gegenüber Stiften: Eine große Giraffe ist schneller auf dem Papier, die Farbe lässt sich einfach und flott auftragen. Malen mit dem Tuschkasten und einem dicken Borstenpinsel ist schon für Kinder ab drei empfehlen. Noch ein paar Tipps:

  • Farbflächen trocknen lassen, bevor mit einer anderen Farbe darüber gemalt wird.
  • Pinsel nach jeder Farbe gründlich ausspülen und eventuell auf einem Lappen antupfen.
  • Nicht zu viel Wasser verwenden, sonst deckt die Farbe nicht so gut.
  • Wasserfarben können auch mit dem Finger aufgetupft werden!

Fingermalfarbe
Bei Eltern nicht so beliebt ist die Fingermalfarbe, die es in sechs verschiedenen Farben in kleinen Töpfen zu kaufen gibt. Die Kinder haben allerdings einen Riesenspaß, ihr Kinderzimmerfenster mit Sonne, Mond und Sternen zu bemalen (die Eltern am Abkratzen weniger).
Fingermalfarbe eignet sich nicht nur für Fenster, sondern kann auch auf große Tapetenreste aufgetragen werden.

Gestalten

Kneten
Formen und Modellieren mit Knete fördert die motorische Geschicklichkeit und ist deshalb auch schon für Zweijährige gut geeignet. Knete bekommt man in den Grundfarben rot, blau, gelb, grün. Einige Hersteller bieten auch rosa, braun und weiß an. Welche Farbe die Knete beim Kauf hatte, ist nach mehrmaligem Gebrauch allerdings oft nicht mehr festzustellen - die Kinder stört es meist nicht.
Knete ist ungefährlich und nicht giftig, dennoch sollten Eltern beim Spielen darauf achten, dass die Kinder zwischen Spielzeug und Nahrung unterscheiden.

Gipsen
Aus dem Urlaub am Meer bringen Kinder alles mit, was sie am Strand finden konnten: alle Arten von Muscheln und Steinchen, aber auch angeschwemmte Krebszangen, glänzende Perlmuttstückchen oder getrocknete Algenreste.
Daraus kann zu Hause eine schöne Urlaubserinnerung werden: ein Gips-Strand-Bild.
Auf die stabile Rückwand eines alten Bilderrahmens streichen Sie angerührten Gips (ca. 1-2 cm dick) und lassen ihn kurz antrocknen. Das gesammelte Strandgut können die Kinder jetzt phanatsievoll in den Gips drücken. Trocknenlassen, aufhängen - und der Wandschmuck ist perfekt.
Statt Muscheln & Co. eignen sich auch die Fundstücke des nächsten Waldspaziergangs für ein neues aufregendes Kunstwerk.

Drucken
Kartoffeldruck
Für den Kartoffeldruck halbieren Sie eine mittelgroße Kartoffel und schneiden mithilfe eines kleinen spitzen Küchenmessers die gewünschte Form hinein (Kreis, Dreieck, Apfel, Birne, oder Ähnliches), sodass sich diese zum Schluss aus der Kartoffelhälfte hervorhebt.
Nun können die Kinder mit einem Borstenpinsel Wassermalfarben auf den Kartoffelstempel auftragen.
Alte Zeitungen werden auf diese Weise zu Geschenkpapier umgestaltet, und Stofftüten entpuppen sich mit sspeziellen Stoffmalfarben als individuelles Kunstwerk. (Achtung: Zeitungspapier während des Druckens in den Stoffbeutel legen!)

Skulpturen
Aufregend für Kinder ab fünf ist das Gestalten von Skulpturen aus Pappmach. Den Korpus biegen Sie aus Gartendraht oder bringen zerknülltes Zeitungspapier in die richtige Form. Ein aufgeblasener Luftballon eignet sich ebenfalls als Grundlage.
Zeitungsschnipsel werden nun mit Tapetenkleister und Wasser zu einer pampigen Masse verrührt.
Jetzt kleben die Kinder die Masse auf den Luftballon, dabei lassen sich zum Beispiel beim Gestalten eines Gesichts wunderbar Nase, Ohren und Aushöhlungen für die Augen erstellen.
Die Kinder können aus Pappmach auch Phantasiefiguren mit Hörnern oder Faschingsmasken herstellen.
Ist das Kunstwerk getrocknet (ein bis zwei Tage), können die Kinder es mit Wasserfarben bemalen oder aus bunten Wollfäden Haare und Fell gestalten. Fixieren Sie die Farben nach Bedarf mit Klarlack.

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