Für ganz kleine Kinder ist das ein Erklärungsversuch. Ich finde das Wort nicht völlig blöd. Bei vielen Pflegekindern ist die Tatsache, dass sie von der Frau geboren wurden, das Einzige, was sie auf positive Weise verbindet.
Hier ist es die Mutter wenn über ihre leibl. Mutter gesprochen wird, aber wenn sie über mich sprechen, dann reden sie über mich auch als ihre Mutter. Für Außenstehende nicht immer einfach, aber sooo oft ist sie auch nicht Thema, meist phasenweise, vor allem um den Geburtstag herum.
Ich denke, durch das Leben, den Umgang (oder das Fehlen dieses) ergeben sich die Namen und solange sie nicht abwertend sind, nimmt man die, die das Kind bevorzugt.
Offen bleibt sowieso vieles, gerade wenn sie nicht nachfragen können.
Ich habe immer so ehrlich wie möglich geantwortet und erklärt. Es ist schmerzhaft und schwer zu verstehen warum eine Mutter nie nachfragt, sie sich nicht interessiert, was aus ihrem Kind geworden ist. Aber was sie davon abhält, das kann ich nur versuchen zu verstehen.
Es gibt nun einmal Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern können/wollen. das ist eine Tatsache, gibt es nicht so selten, überall, auch im Tierreich /damit vergleicht meine eine Tochter es oft, wenn sie hört, dass ein Tier seine Jungen nicht annimmt, dann sagt sie, dass das wie bei ihrer Mutter ist. Ihr tun dann beide leid.
Sie hat phasenweise ein großes Bedürfnis darüber zu sprechen. Das sie auch einen Vater haben muss, ist ihr erst ziemlich spät aufgefallen. Über den kann ich noch weniger erzählen.
Die andere interessiert sich kaum bis gar nicht für ihre leibl. Eltern, außer das sie manchmal sauer ist, weil sie ihr ihre Behinderung verdankt.
Ich finde es einfach wichtig offen und ehrlich zu sein, was nicht heißt, dass die Kinder jedes Detail kennen müssen.
Und vor allem ist es wichtig, dass sie immer und jederzeit darüber reden können, ohne Angst zu haben einen zu verletzen (und wenn man sie mit Floskeln abfertigt, merken sie das sehr schnell).
Meine weiß, dass ihre Mutter sie nicht ordentlich versorgt hat, weil sie es selber von ihrer Mutter nicht gelernt hat und keine Hilfe angenommen hat, weil sie nicht verstanden hat, dass sie es lernen muss, etwas ändern muss, wenn sie das Kind behalten will.
Das wird dann oft von vielen Seiten durchgekaut.
Wenn sie freiwillig geschieht...
Ich finde es auch eher als Beweis für mütterliche Sorge/ vielleicht auch Liebe, wenn eine MUtter, die erkennt, dass sie nicht für das Kind sorgen kann/will - den entscheidenen Schritt wagt. Besser als verwahrlosen lassen oder misshandeln und keinerlei Hilfen annehmen wollen...
Silm
Meine Tochter war noch keine 3 Jahre alt, als sie wissen wollte, warum sie nicht bei ihrer leiblichen Mutter lebt; das Thema war von Anfang an kein Geheimnis.
Das kannst du nicht einfach "ganz lassen".
Übrigens sagen wir ihr immer, dass L. sie liebte und zur Welt gebracht hat, dass sie aber nicht in der Lage war (was stimmt, das Warum wird immer ausführlicher erklärt mit den Jahren), sich um ihr Kind zu kümmern und deswegen das Jugendamt gebeten hat, eine Familie für das Kind zu suchen.
Das ist ja auch die Crux für meine Tochter:
Sie war erwünscht (von uns), ihre leibl. Mutter hat sie nicht gehasst, aber auch nicht gewollt.