Ich bin sauer.
Unser Grundstück wird von einer Hecke begrenzt, die von der Stadt vor gut 60 Jahren gesetzt wurde. Die Hecke gehört uns nicht, wir müssen sie aber pflegen - das ist kein Problem, das wussten wir von Anfang an.
In der Hecke wächste ein Apfelbaum.
Wie er in die Hecke gekommen ist, weiß niemand mehr, aber er ist aktenkundig und soll lt. Stadt an Ort und Stelle bleiben. War bislang auch kein Problem.
Der Baum ist mittlerweile sehr groß und trägt sehr gut.
Dieses Jahr trägt er besonders gut; leider handelt es sich um einen extrem sauren Boskop, den niemand geschenkt haben möchte.
Ich backe bereits wie eine Blöde, Einweckgläser sind keine mehr da, alle mit Apfelbrei befüllt - und das Ding hängt noch immer fast voll.
Spätestens alle 2 Tage kriecht jemand auf allen Vieren auf dem Bürgersteig rum und sammelt Fallobst in diversen Frischestadien ein.
Heute wollte ich die Äpfel zur Kompostieranlage bringen, zumindest Teile davon; immerhin bewegt sich das, was ich aufsammle (und lt. Stadt auch aufsammeln muss) im Bereich von mehreren Zentnern.
Die Kompostieranlage will aber keine Äpfel mehr haben seit diesem Jahr, weil Äpfel kein Grünschnitt sind, schlecht verroten, vor sich hin gären und insgesamt zu viel Feuchtigkeit an den Kompost abgeben.
Also bin ich weitergefahren zur Zentralen Kommunalen Entsorgung, wo man Hausmüll, der nicht in die Tonne passt, abgeben kann (gegen Bezahlung). Die wollen aber die Äpfel auch nicht, weil die so blöd gären und und so feucht sind.
Auf meine Rückfrage, wohin ich denn nun mit dem Zeug solle, wurde mir gesagt, das käme in die Restmülltonne.
Die wäre dann die nächsten Wochen über voll.
Und ich finde es absurd: Da steht ein Baum neben meinem Grundstück, den ich nicht fällen darf, um den ich mich kümmern darf, und dessen Hinterlassenschaften ich auf meine Kosten (Hausmüll wird hier verwogen) entsorgen darf.
Die Stadt lagert also die Pflege an mich aus, die Kosten aber auch.
Ich bin kurz davor, den Kram in den Wald zu kippen...
