Nein Zwingen werden wir sie nicht. Sie tut sich nur selbst mit der Entscheidung wahnsinnig schwer. ...
Wenn es irgendwie geht, würde ich sie schicken. Hinterher ist es immer ein gutes Gefühl, wenn man sich einer Angst gestellt hat. Wenn sie natürlich sich mit Händen und Füßen wehrt, geht es nicht, dann würde ich mir aber wohl wirklich therapeutische Hilfe suchen (wenn sich das nicht bald wieder gibt). Ich würde ihr ein Übergangsobjekt mitgeben und mit der Lehrerin vereinbaren, was Abbruchkriterien sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es um die abendliche Trennung von Euch geht, wenn sie nicht allein schlafen kann, diese Trennung hätte sie ja dann schon bei Abreise geschafft, wenn sie mit fährt, von daher kann es dann sein, dass es gar kein Problem ist. Ich würde versuchen, eine klare Haltung zu haben und sie erstmal mit schicken und sie im Zweifel abholen.
wg des themas angst vor feuer usw täte ich mit dem kind zu einem tag der offenen tür oder rundgänge für schulklassen und gruppen bei der feuerwehr gehen. aus expertenmund etwas zuhören, was muttern schon ewig redet, kann ganz anders rüber kommen. vielleicht kann es ihr auch helfen, wenn sie dort mal einen feuerlöscher benutzen darf, dass sie sieht und spürt sie, dass feuer beherrschbar ist. lass sie einen zivilschutzkurs für schüler machen und erstehilfekurs, wo sie auch lernt, wie man einen notruf abesetzt. so bekommst sie einen plan und übersicht, was SIE SELBST tun kann und wie das rettungssytem aufgebaut ist, findet vertrauen, das feuer und letztlich auch ihre ängste zu beherrschen, weil sie es in einer nicht- akuten situation gelernt hat.
manche therapeuten machen auch nix anderes, nur musst du länger auf den termin warten.
Darf ich fragen, warum das Problem jetzt, eine Woche vor der Fahrt so akut ist? Warum ihr nicht zumindest in den Sommerferien "geübt" habt?
Meiner Erfahrung nach gibt es Elternabende der weiterführenden Schule am Ende der 4. Klasse auf denen erzählt wird dass eine derartige Klassenfahrt gemacht wird. Es wäre viel Zeit gewesen mal bei Oma oder der besten Freundin zu übernachten.
Jetzt ist es wie es ist. Die Fahrt ist eine Schulveranstaltung und da wird hingefahren und Ende der Diskussion.
Wenn es wirklich gar nicht geht würde ich dringendst einen Therapeuten suchen.
Ich würde ihr auf jeden Fall (!) zuraten!
Durch die Fahrt kann einiges besser werden (es sind nur 2 Tage, wann hat man jemals Gelegenheit, in so überschaubarem Rahmen in der Klassenstufe wegzufahren?), indem sie merkt, dass sie Situationen bewältigen kann, vor denen sie zunächst Angst hat.
Wenn sie nicht mitfährt, kann dagegen einiges schlimmer werden, weil sich tatsächlich Grüppchen und Kontakte bilden,von denen sie u.U. eine geraume Zeit ausgeschlossen ist. Außerdem bleibt für sie letztlich kein gutes Gefühl zurück.
Informiere die Begleitpersonen (puh, gendermäßig grad noch die Kurve gekratzt) und wenn es gar nicht geht, musst du sie halt abholen. Aber ich würde das im Vorfeld gar nicht so groß zur Debatte stellen und ihr als eigene Entscheidung zumuten (das kann durchaus überfordern). Es ist Klassenfahrt und sie fährt mit. Hat sie denn eine Freundin in der Klasse, die sie vor der Abfahrt des Busses ein bisschen ablenkt?
Übrigens hatte auch mein Sohn über Jahre eine Angststörung, die sich u.a. so äußerte wie bei deiner Tochter (nicht allein schlafen wollen), auf die Klassenfahrt in Klasse 3 ist er dennoch mitgefahren, obwohl wir bis zuletzt dachten, er steigt womöglich nicht in den Bus.
Liebe Grüße
Sofie