So. Jetzt hab ich Ruhe.
Natürlich verstehe ich das, was Du schreibst. Aber ich (!) kann da nicht vom speziellen Fall Fim oder Zickzack wegkommen. Für mich gibt es da viel zu wenig Gemeinsamkeiten mit einer Krebserkrankung allgemein oder Deiner Tochter konkret. Das muss (!) in meinen (!) Augen ganz individuell und differenziert gesehen werden. Schon die beiden Söhne Fim und Zickzack in einen Topf zu werfen ist grenzwertig, aber für mich (!) gerade so noch zulässig.
Und natürlich muss auch da jede Familie ihren individuellen Weg finden. Nur - und da spreche ich wirklich nicht nur theoretisch oder aus Mediziner-Sicht, sondern aus vielen Jahren Sozialpsychiatrie hautnah - ist im Fall „solcher“ Kinder der Weg, den die Eltern (im Willen, das Kind optimal versorgt zu wissen) am besten finden, langfristig nicht immer der beste für die Kinder.
Trotzdem antworte ich gerne auf die Frage, wie ich mit einem Krebspatienten umgehe, der entgegen der Empfehlung keine Therapie möchte.
Es kommt darauf an, an welchem Punkt er sich befindet und was von der Therapie zu erwarten ist. Bei einer zu erwartenden Lebensverlängerung um 3 Monate bei massiven Therapienebenwirkungen, diskutiere ich nicht, sondern unterstütze nach Bedarf und nach Wunsch.
Wenn ich selbst davon überzeugt bin, dass die Therapie sinnvoll ist, dann: Reden. Reden. Reden. Und nochmal reden. Und dann, wenn ich überzeugt bin, dass der/die Patient*in wirklich verstanden hat, was diese Entscheidung bedeutet - die Entscheidung akzeptieren.
(Ja, ich halte es für sehr wichtig, da im Gespräch ggf. nicht locker zu lassen und finde es unter den letztgenannten Umständen falsch, ein „Nein, will ich nicht.“ sofort zu akzeptieren. Ich arbeite ja in der Onkologie und gerade gestern habe ich eine Patientin gesehen, die nach Brustkrebs-OP seit Wochen damit hadert, ob sie die empfohlene Chemo machen soll oder nicht. Es brauchte Termine bei drei Ärzten, bis sie verstanden hat, dass eine Chemo zum jetzigen Zeitpunkt ihre Chance auf dauerhafte Heilung erhöht und dass es nicht auf dasselbe herauskommt, damit erst anzufangen, wenn sichtbare Metastasen aufgetreten sind.)
Junon, noch ein Nachtrag, weil ich jetzt irgendwie nicht explizit auf die Selbstbestimmung eingegangen bin.
Klar, die steht letztendlich an oberster Stelle. Meistens jedenfalls.
Ich sehe mich da aber in der Pflicht, mich zu überzeugen, dass die selbstbestimmte Entscheidung auf dem Boden umfassender Information und sorgfältigen Abwägens und im Bewusstsein aller relevanten Aspekte getroffen wurde.
Beruflich lasse ich mich das - insbesondere, wenn ich zumindest mittelbar verantwortlich bin - einiges an Zeit und Aufwand kosten.
Privat. Nun ja. Da muss mancher sich halt meine Meinung auch ungefragt anhören, aber dann ist auch gut.
Es reicht natürlich nicht das wir bei Kind 3 am Tag bevor wir weg fahren wollen eine Borreliose feststellen und so noch zwischen packen etc einen ungeplanten Arztbesuch unterbringen und uns eine Kühlung für das AB überlegen durften...
Heute Abend war noch Training und das große Schusselkind hat ihre Uhr beim Training liegen lassen (muss die zum Training ausziehen). Zurückfahren ist nicht, weil man eh nicht mehr rein dürfte, weil die nächste Gruppe trainiert (Corona - Regelungen...)
Kind 1 total aufgelöst wegen der Uhr, weil sie die auch mitnehmen wollte, weil sie damit auch ihre Läufe aufzeichnet. Während ich Kind 1 versuche zu beruhigen und der Hahn telefoniert und versucht einen der Herrenmanschaft zu erreichen, die danach Training haben poltert Kind 2 mal wieder mitten rein:
Also Kind 1 heult, ich versuche zu beruhigen, Mann am telefonieren stürmt sie laut schimpfend ins Wohnzimmer, weil sie sich über ihren Bruder geärgert hat.
Ich sie raus geschickt mit den Worten: Jetzt nicht, warte kurz...
Sie dreht auch um, geht zurück, dreht nach etwa 5m wieder um und stürmt wieder ins Wohnzimmer: ABER DER ZWERG...
Mein Mann hatte gerade aufgelegt und fuhr sie an: RAUS JETZT!
Wird Kind 2 irgendwann einmal lernen dass man nicht direkt den anderen mitten ins Wort platzt, wenn man rein kommt?
Wird der Zwerg irgendwann mal aufhören Kind 2 ständig zu ärgern?
Wird Kind 1 irgendwann lernen ihre Sachen nicht überall liegen zu lassen?
Warum legt Kind 1 die Uhr NEBEN ihre Sporttasche auf den Boden (Wiese), wenn sie sie ausziehen soll?
Fragen über Fragen.
Immerhin, die Uhr wurde gefunden und wird uns heute Abend netter Weise in den Briefkasten geworfen, der eine der Herrenmanschaft wohnt eh in der Nähe...
Llea, ich glaube, an Deiner Stelle hätte ich heute den nächsten Zug genommen. Allein!![]()
Wind in den Haaren, Sonne im Blick. Ein echtes Inselmädchen!
Nein. Hier geht es von 13 Uhr bis 16.45 Uhr. Oft im 15-20min Takt und oft habe ich genau eine Einheit frei.
Durch Corona hatte ich Glück, die Klassen, für die 1h vorgesehen war, hatte ich nicht und die waren am Schluss. Die Konferenzen waren aber auf 2 Tage verteilt, einer davon wäre mein freier Tag gewesen...
Silm
Das Problem ist aber oft auch einfach, als Eltern an Informationen zu kommen. Man muss Alternativen erst einmal kennen, bevor man sie gehen kann. Zumal gerade bei erwachsenen Kindern, diese auch die ersten Ansprechpartner der Ärzte sind und vieles selbst anleiern müssen - was an sich ja auch gut und sinnvoll ist, aber das „Kind“ auch überfordern kann.
Aber im Moment sitzt mein Großer völlig entspannt und gut gelaunt hier, hat heute brav studiert, einen Termin bei der Psychiaterin gehabt und ich bin dementsprechend hoffnungsfroh, dass er seinen Weg gehen wird. Ich habe ja gelernt, im Moment zu leben![]()
99/02/07/13
Silm