
Zitat von
zauberfrau
Weil es so schwierig ist mit Praktikantenstellen, macht meine Nichte(Einser-Abi) jetzt bei Lidl beim Abiturientenprogramm mit. Innerhalb von 18 Monaten hätte sie dann eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau.
Für ihren Berufswunsch (Berufsschullehrerin in einer kaufmännischen Richtung (???)) braucht sie eigentlich ein 12monatiges Praktikum. So bräuchte sie nur 6 Monate länger, hätte eine abgeschlossene Ausbildung und zusätzlich während der Zeit recht gutes Geld verdient (immerhin 1050 Euro/Monat ab dem 1. Monat).
Jetzt ist sie 2 Wochen dabei und ist totunglücklich. Zum einen findet sie die Arbeit extrem langweilig (gut, das hätte sie sich eigentlich vorher denken können, dass sie da keine intellektuell anspruchsvollen Dinge machen muss), das größere Problem ist aber ihre Schulter. Die viele Kisten-Verräumerei lässt ihre gerade erst vor einigen Monaten verheilte Schleimbeutelentzündung wohl wieder aufleben. Da sie damit ca. 2 Jahre herum laboriert hat, macht ihr das wohl mächtig Angst und fördert sicher nicht die Lust auf die Arbeit.
Ihre Mutter nimmt diese Probleme nicht wirklich ernst und sagt, sie solle das jetzt durchziehen. Da ich selbst an meiner Schleimbeutelentzündung in der Schulter fast 2 Jahre Spaß hatte, verstehe durchaus, dass das Mädel da Angst hat, dass sie da dieselben Probleme wieder hat. Andererseits gefällt ihr die Arbeit wohl überhaupt nicht, und ich bin mir nicht so sicher, ob da die Abneigung zu Chef/Kollegen nicht ihre Schmerzen verstärkt.
Sicher ist auch die Arbeitszeit (fast jeden Samstag) mit dafür verantwortlich, dass sie wenig begeistert ist. Ihr Freund macht jetzt in den Niederlanden seinen Master im dualen Studium, hat also auch weniger Zeit als bisher, d.h. es ist abzusehen, dass sie sich kaum noch sehen können.
Klar, ihren Berufswunsch könnte sie sich dann so nicht erfüllen, das Mädel hat sich aber durchaus schon Alternativen überlegt, die auch ohne Praktikum möglich sind. (Berufsschullehrerin in anderen Fächern, Gymnasiallehrerin ...).
Ihr Studium könnte sie natürlich nicht mehr in diesem Semester starten, d.h. es entsteht da eine Lücke im Lebenslauf. Die Zeit würde sie mit Nachhilfestunden oder nem 450-Euro-Job überbrücken wollen.
In der nächsten Zeit soll sie auch beim Kassieren eingesetzt werden, bisher halt nur Putzen oder Waren einräumen.
Jetzt die Frage an die Auskennerinnen unter euch, bleibt die Arbeit körperlich so anstrengend? Wie sehr geht Kassieren auf die Schulter? (In meiner Vorstellung wäre das ja ebenfalls totales Gift dafür)
Ich kann es gar nicht gut mit ansehen, wie unglücklich mein Patenkind damit gerade ist und hätte gern Meinungen von Leuten, die z.B. in dem Bereich arbeiten oder sich sonst wie damit auskennen, ob es eher Anstellerei von ihr ist (wie die Mutter anscheinend glaubt) oder ob der Job allein körperlich schon gar nicht geht, weil sie ja die Schulterprobleme jetzt schon hat?