Es gibt keinen sachlichen Grund das nicht zu tun. Natürlich ist es immer sinnvoll, den Kindern zu signalisieren, dass man sie versteht.
Mein persönlicher Grund das nicht zu tun ist, dass ich schlicht ganz authentisch sauer bin, wenn ich was verbiete oder verlange und es wird dem einfach ganz bewusst nicht Folge geleistet. Dann habe ich schlicht ganz selten Bock, auch noch die Folgen zu betrauern.
Egal, ob das Kind heult, weil ich ihm den Holzhammer wegnehme, mit dem es gerade die Fische terrorisiert hat (und den es nach netter Erklärung nicht freiwillig weggelegt hat) oder ob es geknickt ist, weil es eine 6 im Vokabeltest geschrieben hat, da es trotz dringlicher Aufforderung nichts gelernt hat oder es das Auto zu Schrott gefahren hat, weil es die Geschwindigkeitsbegrenzung ignoriert hat.
Und ein Kind mit zweieinhalb VERSTEHT im Gegensatz zu einem 8-monatigen, was gemeint ist, wenn man nicht mit dem Hammer gegen die Scheibe hauen soll.
Klar würde ich das auch erstmal nett erklären, zeigen, worauf man statt dessen hämmern kann etc. Aber wenn dann wieder gegen das Aquarium gepoltert würde, würde ich auch den Hammer wegnehmen und mich gegebenenfalls mit einem Buch auf die Couch setzen und das Geheule ignorieren![]()
Liebe Grüße
Sofie
Wie alt ist deine Tochter? Ich hoffe doch, sie ist finanziell unabhängig und kann sich damit eine ehrliche Antwort bei dir leisten?
1. Wie genau bemisst du "Klaps auf den Po" als ultimativ letzte gezielte Maßnahme? Muss das Kind vorher 10x nicht gehört habe? 5x?
2. Wie gehst du damit um, wenn Kind dich zurückhauen will (denn wer nicht hören will muss fühlen?) Darfst nur du das entscheiden?
3. Ab wann darf dein Kind dann andere Kinder Fingerklapsen oder auf den Po hauen? (zum Beispiel als Babysitter oder später Mutter?)
"Kind beschwert sich nicht" ist eine dämliche Ausrede. Denn du hast mit dem Zeigen, dass du die Macht hast wehzutun, gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt. Und da soll es (wo sich die meisten eh nicht an die Kleinkindzeit erinnern können, das ist ja das fiese), vollkommen "ehrlich", unabhängig und aufrecht sagen, was sie davon hielt?? Du hältst ja nichtmal bei Fremden im Forum eine andere Meinung dazu aus...
Zu "Es hört einfach nicht" gibt es z-B- den Film "Raus aus der Brüllfalle"- Eine Idee des Films : Kinder leben in einer Blase/Schutzhülle und hören nur Sachen, die ihnen gut tun ("Es gibt Gummibärchen" dringt bei unserem Kind IMMER durch die Hülle, "wir räumen auf" nie....) + KInder sind nicht multitaskingfähig = sie hören tatsächlich nicht, wenn sie sich auf eine Sache konzentrieren.
Da hilft nur: Ansprechen, Augenkontakt herstellen, aus der "Hülle" rausholen. Dann ist da eine Chance das die Botschaft ankommt.
Naja, und wenn sie dann ankommt, kommen halt auch noch Neugier, "Ich will alleine" und anderes dazu, was verhindert, das sie funktionieren.
Aber ich bin mir sicher, der Klaps auf Finger und Po wirkt. Du hast für dich das Gefühl ultimativ was getan zu haben, hast deinen Ärger ausleben können und das Kind weint, also hast du alles richtig gemacht. *io*
Ein Tag nach dem anderen...
Daran machst Du Bindung fest? Ehrlich? Ich meine, dass Du Dir das schönreden MUSST, liegt in der Natur der Sache. Das von Dir Beschriebene ist m. E. nun aber nicht zwingend der Hinweis darauf, dass mehr Bindung nicht gehtKann sein, muss aber nicht.
Davon abgesehen geht mir dieses Kokettieren mit dem eigens verliehenen Rabenmutterorden extrem auf die Nerven und trägt zur Prägung des Gesamtbildes bei.
Ich bin nicht auf der Welt, um Euch zu gefallen.
Ich glaube Dir, dass es Deiner Tochter und eurer Beziehung nicht (erkennbar) geschadet hat. Warum sollte das nicht möglich sein? Jetzt in der Rückschau siehst Du das ja, und vermutlich ist Deine Tochter alt genug, um das zu beurteilen. Das Problem ist aber doch: in dem Moment und in dem Alter, in dem man ein Kind klappst, kannst weder Du, noch irgendjemand WISSEN, was das für Auswirkungen haben wird! Ob 1 Klaps schon zu viel ist oder erst der zehnte, ob niederbrüllen sofort das Kind entmutigt oder erst nach längerer Zeit und so weiter. Sogar geschlagene und misshandelte Kinder verteidigen ihre Eltern ja sogar noch, weil ihr Selbstwertgefühl quasi nicht mehr vorhanden ist und sie tief im Inneren glauben, selbst schuld zu sein. MIR ist das Risiko viel zu hoch, dass ich den Punkt überschreite und darum lehne ich auch Klappse komplett ab. Ich mache bestimmt auch so noch genug Fehler (anschreien, ungerecht sein etc), die ich nicht komplett abstellen kann, weil ich auch nur ein Mensch und von meiner Erfahrung geprägt bin. Da will ich mir diesen in meinen Augen komplett überflüssigen und vermeidbaren Teil einfach sparen.