
Zitat von
Buntnessel
Ich habe festgestellt, dass die meisten, die ich kennengelernt habe, sehr integrationswillig sind und waren.
Dass aber viele Umstände die Integration erschweren.
Fehlende Sprachkurse z.B.
Oder fehlende Wohnungen. Bei uns ging es bisher noch einigermaßen, langam wird es aber auch eng. Aber diese kleinen bezahlbaren Wohnungen befinden sich nur in bestimmten Stadtvierteln, in denen sich jetzt praktisch Zentren bestimmter Nationalitäten bilden. Zwangsweise. (Das war auch damals schon, als die Aussiedler kamen.)
Wenn ich aber andere Städte sehe, in denen Leute zwar eine Wohnung beziehen dürften, aber keine finden und immer noch ausschließlich mit anderen Flüchtlingen in einer Flüchtlingsunterkunft leben, in denen Nichtbewohner durch Wachdienste am Zutritt gehindert werden und wo es kaum Kontakt zu Einheimischen gibt ...
Wie kann ich da meine Sprachkenntnisse verbessern, wie einen Job finden? Also finden sie max. einen Job bei Landsleuten, wo die Muttersprache ausreicht.
Ich persönlich fänd es besser, wenn man die Leute eher auf kleinere Gemeinden aufteilt, denn da ist die Chance und die Notwendigkeit für persönliche Kontakte mit Einheimischen viel größer.
Das sieht man auch immer wieder an Beispielen aus Dörfern. Man lernt sich zwangsläufig besser kennen, spricht miteinander, entdeckt die Fähigkeiten und Talente und so hat auch schon mancher Betrieb einen neuen Praktikanten oder Auszubildenden gefunden.
Das ist in der Großstadt viel schwieriger.
Aber wenn ich höre, wieviele Bürgermeister sich weigern, Flüchtlinge in ihrer Gemeinde aufzunehmen; wieviele Jobcenter selbstverständlich keine neue Kundschaft haben möchten und Umzugswünsche ablehnen ...
Es wird sicher immer einen Teil der Leute geben, die sich nicht integrieren möchten. Die gibt es auch unter den Deutschen, die im Ausland leben.
Aber meiner Meinung nach vergeben wir immer noch viele Chancen. Und je länger die Integrationswilligen keinen Zugang zu unserer Gesellschaft finden desto schwieriger wird es.
Gerade deshalb finde ich diese Patenschaften auch so wichtig. Dass jemand da ist, der am Anfang ein Lotse durch den Dschungel der unbekannten Welt ist und hilft, irgendwann allein seinen Weg gehen zu können.
Die Ämter und Vereine können das nicht allein bewältigen. Das ist auch nicht ihre Aufgabe.