Ich habe dir weder Rassismus noch Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Vielleicht solltest du noch einmal nachlesen gehen. Das die Ablehnung eines Menschen aufgrund eines Kopftuches oder aufgrund seiner Religion unter den heutigen Rassismus Begriff fällt ist aber nun mal so. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das kannst du nachlesen.
Den Ausdruck der Fremdenfeindlichkeit habe ich nicht einmal auf dich bezogen, sondern lediglich erklärt, dass die Grenzen mit dem Rassismus da verschwimmen und das Ergebnis im Grunde gleich ist. Fandest du dümmlich mein Beispiel. Gut, ist nicht schlimm. Mir dann jetzt aber zu unterstellen, ich hätte dir irgendwas vorgeworfen, ist schon ziemlich frech.
Du hast hier mehrfach erklärt, du würdest von Kopftuch tragenden Frauen Abstand halten, dir wäre es egal welchen Grund sie für das Kopftuch haben, du hättest keine Zeit und keine Lust dazu dich damit auseinander zu setzen.
Mit dieser Handlung zeigst du halt keine Kritik an irgendwelchen fundamentalistischen Ideen, sondern lehnst Menschen schlicht und einfach wegen einem Merkmal ab. Punkt.
Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass DU es warst, die hier unbedingt einen Verweis auf eine bestimmte Schublade bringen musste...dazu sage ich dir mal etwas...mit Schubladen kokettieren, sich dann aber wundern, wenn andere Menschen dich da hinein ordnen...ist halt schon ziemlich dumm.
Ich habe dir weder Rassismus noch Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Das einzige was ich über deine Person gesagt habe ist, dass das was du als Religionskritik auslegst, für mich eben keine Religionskritik ist.
Nein, eigentlich verrenne ich mich nicht...und wenn du genau gelesen hättest und vielleicht keine vergangenen Diskussionen zwischen uns beiden im Kopf gehabt hättest, dann hättest du dir das hier eigentlich sparen können.![]()
Opus....ich habe von stehen geblieben nichts aber auch gar nichts erwähnt. Natürlich sind wir nicht im Mittelalter stehen geblieben...das behaupte ich doch gar nicht. Wenn du bitte noch einmal liest, welche Beispiele ich für die Prägung durch eine Religion angegeben habe, dann erkennst du doch klar und deutlich, dass das alles Dinge sind, die die von dir angesprochene Emanzipation überlebt und überdauert haben...die schlicht und einfach heute zum alltäglichen Ablauf in diesem Land gehören. Das mag dem einen oder anderen nicht schmecken...ist aber doch nicht wegzureden.
Ich habe nichts davon geschrieben, dass wir irgendwas dem Christentum zu verdanken haben. Darf ich dir den netten Hinweis des Verrennens wieder zurückschieben?Du hast ja vollkommen Recht mit dem was du hier schreibst....ich habe doch nichts gegenteiliges behauptet.
In der fraglichen Stelle geht es darum, woher der parlamentarische Rat die moralische Berechtigung hernimmt, ein Gesetz von dieser Tragweite überhaupt zu formulieren. Da schrieb man 'in der Verantwortung vor Gott' und hat gemeint: 'Vor dem persönlichen Gewissen'. Welcher Gott gemeint sein soll, hat man bewusst offen gelassen. Dass es der christliche sein soll, kannst du dem Text bereits nicht mehr entnehmen.[/QUOTE]
Opus...ich habe überhaupt nichts von einem christlichen Gott in der Präambel ausgesagt. Deine Auslegung des Gottesbezuges kann ich nicht bestätigen....ich habe da etwas anderes in Erinnerung...werde mich da aber nicht festlegen.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass unsere Verfassung christlich geprägt ist. Das der Gottesbezug nicht in der europäischen Verfassung verankert ist, liegt wohl zu einem großen Teil an der laizistischen Staatsauffassung Frankreichs. Andere Länder der EU waren einem Gottesbezug durchaus positiv gegenüber eingestellt. Aber du hast Recht...die Präambel ist nur das Vorwort....in der Verfassung sind dann nur Regeln zum Religionsunterricht etc. staatlich geregelt.![]()
Natürlich prägt auch der Humanismus unsere Gesellschaft. Das negiert aber eben absolut nicht den Einfluß und die Prägung der Religionen in diesem Land. Nochmal deutlich: Prägung bedeutet für mich nicht eine Gleichsetzung mit Dominanz der Religion in unserer Gesellschaft.
Also...alles gut.![]()
Ich mag da ja völlig falsch informiert sein, aber ist die Willenserklärung bei Segelohren usw. nicht immer von den gesetzlichen Vertretern der minderjährigen Kinder abgegeben? Die Diskussion um die Genitalverstümmelung hat doch ergeben, dass die Willenserklärung aufgrund einer religiösen Vorstellung der Eltern ebenso unter die Fürsorgepflicht fällt, wie die Willenserklärung aufgrund der Vermutung irgendwelcher psychologischer Probleme.
Islamkritik bis hin zu Islamophobie wäre exakter.
Letztlich dreht sich die Diskussion ja um die Begrenzung religiöser, bzw. wenn es Kirchen in unserem Sinn im Islam gäbe, kirchlicher Macht. Das Problem ist nicht die Herkunft der Leute, auch nicht ihre Kultur im weiteren Sinn, sondern die Vorstellung, das gesellschaftliche Zusammenleben und die politischen Strukturen von Gott her begründen und regeln zu können.
Der Schritt zum Nebeneinander von Kirche und Staat, mit einer eindeutigen Unterordnung der geistlichen Macht unter die weltliche, fehlt in der islamischen Theologie. Es müsste klar sein: Der Staat (als demokratisch geschaffenes Gebilde des Zusammenlebens unterschiedlich geprägter Menschen, incl. Minderheitenschutz und Freiheitsrechte) hat im Zweifelsfall das Sagen, und nicht die Religion oder "Gottes Wille" (Anführungszeichen, weil dabei unmittelbar klar wird, dass es ganz konträre Vorstellungen dessen gibt, was Gott wollen könnte: das ist Glaubenssache)
Die Definition von Memmi aus deinem link ist eigentlich sehr aufschlussreich:
«Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.»
Wenn man da weiter denkt: Ist es zum Beispiel als ein "Privileg" zu verstehen, dass hier Gleichstellung zwischen Mann und Frau (einigermaßen) verwirklicht ist und verteidigt werden soll - zu "unserem" Nutzen und zum Schaden derjenigen Einwanderer, die das religiös bedingt anders sehen? Ist das Rassismus? Steht Gleichstellung also zur Disposition, wenn Rassismus vermieden werden soll, weil das Konzept natürlich eine verallgemeinerte Wertung enthält und ein Privileg unserer Gesellschaft darstellt?
Was bedeutet so eine Definition konkret? Man ist da ganz schnell beim Begriff der Leitkultur, der ja manchen von Haus als rassistisch gilt. Dennoch hätte ich gern Klarheit darüber, dass Gleichstellung nicht in die Verhandlungsmasse gesellschaftlicher Integration gehört.