bzw dass sie das glauben.
Die meisten Deutschen sehen es anders.
Wie wäre es, wenn ein eingebürgerter Luigi mit Berlusconi (kein Diktator, aber seine Machenschaften sind nicht ohne) posiert hätte?
Vielleicht sollte man in ihren Vertrag (gibt es doch wohl?) als Nationalspieler schreiben, dass sie sich öffentlicher politischer Bekenntnisse enthalten sollen. Aber wie weit geht das? Sie dürfen nicht für die Grünen oder die AfD werben, nicht für ausländische Politiker oder Parteien, aber dürfen sie sich zu sonstigen politischen Dingen (wozu z.B. auch die Integrationsdebatte gehört) äußern?
Die beiden haben die deutsche Staatsangehörigkeit, also sind sie Deutsche und dürfen bei entsprechender Leistung dort spielen. Fertig.
Sollen die Spieler demnächst einen Test zu ihrer politischen Gesinnung absolvieren, bevor sie in die Nationalmannschaft berufen werden dürfen? Und wo setzt man dann die Grenzen? Erdoganfans raus, Weidelfans dürfen, da so schön deutschnational, Seehoferfans sind okay, aber Wagenknechtfans fliegen raus?
Vertrauen ist der Wille, sich verletzlich zu zeigen. (Osterloh/Weibel)
In meinen Augen eignet sich Özil überhaupt nicht, um ihn als Beispiel für verfehlte Integration heranzuziehen. Özil ist kein Flüchtling. Er ist Deutscher und hier geboren. Trotzdem bekennt er sich zum Islam und zur Heimat seiner Eltern. Das bracht ihm auch in der Vergangenheit schon viel Kritik ein. Aber es ist auch sein gutes Recht und kein Verbrechen.
Gomez ist schon wegen alles mögliche kritisiert worden. Dass er in Deutschland geboren wurde und trotzdem die doppelte Staatsbürgerschaft hat, stört aber niemanden. Es wird nicht mal medial thematisiert. Er hat auch schon von Spanien in Interviews geschwärmt und in der Türkei gespielt, trotzdem hält doch niemand Gomez für ein verfehltes Beispiel für Integration.