
Zitat von
hajuni
Ich habe als Mutter geantwortet, nicht als Lehrerin.
Als Lehrerin ist es natürlich den guten Schüler*innen freigestellt, mitzuschreiben.
Als Mutter sage ich "Freu dich über deine 2+ und male in der Zeit lieber ein Bild. Scheint ja echt schwierig gewesen zu sein. Wahnsinn, dass du eine 2 geschafft hast." Oder ähnlich.
Übrigens sehe ich meinen Job als Lehrerin darin, den Kindern etwas beizubringen, nicht darin, sie zu bewerten. Das ist ein notwendiges Übel, gegen das ich mich nicht wehren kann. Also mache ich es natürlich.
Aber wie gesagt, in erster Linie geht es mir darum, den Kindern etwas beizubringen. Wenn also fast alle Kinder in einer Klasse 4en, 5en und 6en schreiben, habe ich meinen Job nicht gut gemacht (inhaltlich oder halt, weil ich sie nicht erreicht habe). Also nehme ich das auf meine Kappe, erkläre den Stoff nochmal und überprüfe nochmal. Finde ich gut und logisch.
Wenn bei mir jemand eine 5 oder 6 schreibt, dann darf das Kind eine Woche nach Rückgabe der Arbeit / des Tests an die Tafel kommen und mir zeigen, ob es den Stoff inzwischen verstanden hat. Wenn ja, bekommt es dafür ein +, das ich dann bei der Endnote berücksichtige.
Und nein, das darf der Schüler mit der 3 nicht. Wenn der meint, er bräuchte eine bessere Note, soll er sich mündlich viel beteiligen, dann ist das Thema ja auch gegessen.
Die Chance haben sehr schwache Schüler oft nicht. Und ja, dann helfe ich denen.
Es ist wichtig, die guten Schüler auch zu fordern. Klar. Aber auch da bin ich wieder im Unterricht und beim Inhalt, nicht bei der Möglichkeit, am Schluss immer dringend eine 1 stehen zu haben.