
Zitat von
Gast
Örgs.
Der Vater meiner Kinder hat sich immer sehr viel (fast hälftig) um sie gekümmert, auch um unsere behinderte Tochter. Incl. Pflege als einer der wenigen Väter, die wir kennengelernt haben. Er hat ganz viel Anerkennung und Bewunderung dafür bekommen. "Toll, dass du das machst!"
Ich fands auch toll, aber ich habe schon immer mal wieder spitz angemerkt, dass ich mindestens dasselbe mache, und kein Mensch es toll findet, wenn sich eine Mutter um ihr krankes Kind kümmert.
Man sieht an diesem Preis, wie verquer die ganze Gleichstellungssache immer noch ist. Statt dass es mal normal würde, wenn Frauen wie Männer sich um Angehörige kümmern, die nicht allein für sich sorgen können. Und zwar mit gesellschaftlicher Unterstützung.
Nervt es, wenn ich schon wieder das Stichwort "Care" und das ungelöste Problem der Sorgearbeit erwähne"?
Dieser Preis (den es seit 2006 gibt, und seither hat lt. Firmenhomepage die Schirmherrschaft wohl immer das Familienministerium) ist natürlich, ähm, aus der Zeit gefallen. Als er initiiert wurde, ging es frauenpolitisch sehr stark darum, dass sich das Bewusstsein der Männer ändern müsse und wie man das anstellen könne. Es ging um familienfreundliche Betriebe, Zertifizierungen und andere veränderte Rahmenbedingungen. Und man kann natürlich nicht von der Hand weisen, dass das notwendige Rahmenbedingungen sind.
Ich finde, es greift zu kurz, sich über diesen (albernen) Preis lächerlich zu machen.