Ich weiß, ich schreibe nicht viel, vielleicht habt Ihr trotzdem ein bisschen Zusrpuch und Daumen für mich.
Mein Mann hat Blasenkrebs. Wir wissen das seit einem Jahr. Erst hieß es, alles ganz klein, früh erkannt, kein Problem, mit ein paar Spülungen hätte sich das erledigt. Dann stellte sich raus, dass einige Lymphknoten befallen sind. Blase raus, neue Blase, Knoten raus - das war natürlich eine Riesen-OP mit entsprechender Genesungsphase. Er bekam danach Chemo und hatte die Reha schon geplant, die Koffer quasi gepackt als sich rausstellte, dass noch 2 Knoten befallen sind, von denen einer direkt an der Aorta liegt, also nicht operierbar. Puh. Nochmal Chemo. Da steckt er jetzt mittendrin, Donnerstag soll er die nächste Dosis erhalten.
Vorgestern und gestern ging es ihm gar nicht gut. Ich habe in der urologischen Ambulanz angerufen, die meinten nur, ich soll ihn morgen (also heute) hin bringen, damit sie ihn vorbehandeln können, damit er Donnerstag für die Chemo bereit ist. 10 Minuten nach dem Gespräch fiel mir ein, dass ich ihn gar nicht transportiert bekomme. Auperdem hatte ich in der Zwischenzeit Fieber gemessen: 39,7. Also nochmal angerufen - keiner mehr da. Notfallambulanz sagte, dass ich ihn sofort herschaffen soll, notfalls mit der 112. Ich habe dann den zentralen Krankentransport angerufen, die waren auch schnell da. Mein Mann hat einen Infekt, der nun mit Antibiotika behandelt wird. Er ist also jetz in guten Händen, ich ärgere mich, dass ich das ich ihn nicht schon viel früher in's Krankenhaus gebracht hab! Aber er hat verständlicherweise genug von Ärtzten und wollte nicht hin.
Einige erinnern sich vielleicht, mein Bruder ist vor 3,5 Jahren an Leukämie gestorben, meine Ängste und meine Trauer leben gerade wieder richtig auf. Ich bin zwar eierseits ganz sicher, dass mein Mann nicht daran nicht sterben wird, aber ich kriege trotzdem manchmal Panikattacken und kann nicht schlafen.
Unser Sohn (fast 9) klebt natürlich an mir, will nicht mal mehr alleine von der Schule nach Hause gehen.
Die Firma von meinem Mann und die Krankenkasse (privat) streiten sich noch über diverse Zahlungen. Die Firma hat eine Rückzahlung von mehreren Monaten zu viel gezahltem Gehalt gefordert. Das ist jetzt gestundet, aber dieser ganze Papierkram nervt!!!
Dazu kommt meine demente Mutter und mein 86jähriger Vater, der sich mehr oder weniger alleine um alles kümmert.
Ich arbeite natürlich auch noch...
Ich kann nicht mehr. Irgendjemand will immer was von mir. Ich schaffe es nicht zum Sport, obwohl ich weiß, dass es mir gut tun würde. Ich esse zu viel Quatsch und nehme immer mehr zu. Meine Schuppenflechte blüht inzwischen im Gesicht.
Wenn ich die Kraft hätte, würde ich mich um eine Mutter-Kind-Kur oder irgendwas in die Richtung kümmern. Das geht aber natürlich auch erst, wenn mein Mann mit der Chemo druch ist und zur Reha ist. Oder in den Sommerferien. Wisst Ihr, wie weit im Vorraus ich sowas beantragen muss. Das Kind ist privat versichert - geht das dann überhaupt? Er hätte ansonsten auch allergisches Asthma, wäre also auch ein Kandidat für eine Reha.
Sorry, dass ich Euch so voll jammere, ich muss einfach mal alles raus lassen, das geht im RL nicht so gut.
Danke für's "Zuhören".