Irgendwie verstehe ich die ganze Frage nicht. Intensive Zeit mit einem der wichtigsten Menschen für mich zu verbringen ist für mich persönlich schon "Nutzen" genug.
In Hinsicht bestimmte Probleme zu lösen kommt es doch aufs Problem an. Sicher ist es schon Mal nützlich zu zweit zu sein da sich da ja oft vertrauensvolllere Gespräche ergeben. Ansonsten kann es zum Beispiel ja für die Motorik nützlich sein, sich gemeinsam mit dem Kind zu bewegen, oder gemeinsame Lese-Zeit hat einen Nutzen für Sprache und Bildung.
Exclusiv-Zeit als Allheilmittel zweifel ich aber an. Sonst hätten Einzelkinder ja wesentlich weniger Probleme als Geschwister.
Ich meinte den Nutzen aus meiner Ausgangsfrage in Bezug auf eine Verhaltensproblematik in der GS. Gibt es jemandem, dem bei einem Kind im Grundschulalter von einem Arzt/Lehrer/Erzieher zu regelmäßiger und zuverlässiger Exklusivzeit geraten wurde, der das konsequent umgesetzt hat und später das Gefühl hatte, die Verhaltensproblematik hätte sich deswegen gebessert? Ich meine jetzt nicht diejengen mit älteren Kindern, auch nicht diejenigen die Exklusivzeit mit einzelnen Kindern ganz selbstverständlich schon immer regelmäßig einrichten und auch nicht diejenigen, deren Kinder nie Probleme in der Schule hatten.
Das würde ich auch nicht wollen und könnte so eine Aufforderung von Lehrern auch nicht verstehen. Wenn Lehrer mich bitten bestimmte Dinge mit meinem Kind zu üben, auch was Verhaltensveränderungen betrifft - okay. Aber einfach nur exclusiv Zeit als Aufgabe fände ich sehr merkwürdig und fast schon übergriffig.
Bei uns steht das Thema nicht mehr zur Debatte und der Bekannte hat schon einen Plan für die Exklusivzeit. Er wollte von mir nur wissen, ob ich damit gute Erfahrungen in Bezug auf die bemängelten Verhaltensweisen gemacht hatte, und damit konnte ich nicht dienen. Deshalb frage ich hier.
Wir hatten und haben für jedes Kind Exklusivzeit und zwar immer dann, wenn es sich ergibt. Das ist z.B. ein Kinonachmittag mit dem Jüngsten, das Gespräch nach dem Abendessen mit dem Mittleren, wenn die anderen schon was anderes machen oder eine Veranstaltung, die ich mit meiner Tochter besuche, die ja auch schon ausgezogen ist. Wir waren auch mit jedem Kind schön öfter alleine im Urlaub (also ein Elternteil).
Ich fand das immer schön und entspannt und überhaupt keinen großen Aufwand (im Gegenteil), würde es aber nicht als geeignetes Mittel ansehen, um Verhaltensprobleme zu bewältigen (außer diese Probleme sind tatsächlich einzig und allein darin begründet, dass das jeweilige kinder zu wenig Zeit mit einem Elternteil verbringt, was ich mir aber so gar nicht recht vorstellen kann).