Vielleicht ging den anderen Frauen das Dauergebrüll schlicht auf den Nerv. Und da es nicht fein ist, zu einem fremden Kind barsch zu sagen, es soll endlich mal die Klappe halten (ich bin sicher, einige haben so gedacht!), wird halt betüddelt.
Vielleicht ging den anderen Frauen das Dauergebrüll schlicht auf den Nerv. Und da es nicht fein ist, zu einem fremden Kind barsch zu sagen, es soll endlich mal die Klappe halten (ich bin sicher, einige haben so gedacht!), wird halt betüddelt.
Ich war mal Zeuge, wie so ein Wutniggel sich im Schuhgeschäft ausgetobt hat. Der lag auf dem Teppich, brüllte wie am Spieß, war puterrot und die Mutter guckte in aller Ruhe Schuhe an.
Und dann, wie abgeschnitten, hörte er auf, stand auf, ging zur Mutter und probierte brav Schuhe an![]()
Mein Sohn hat sich sehr lange hingeschmissen wenn er wütend wurde. Irgendwann habe ich ihm dann total genervt gesagt, dass das Kinder normalerweise mit zwei Jahren machen.
Ein paar Tage später schmiss er sich wieder hin, mitten in der Schlange im Supermarkt, sieht dann um sich, steht auf und sagt laut und vernehmlich:"Aber ich bin nicht mehr Zwei!"
Ich hab bei solchen Szenen immer nur dem lieben Gott gedankt, dass dieser Zornniggel nicht zu mir gehört.
Daheim hat mein Kind aber all das aufgeholt, was andere gerecht auf Zuhause und den Rest der Welt verteilt haben.
Sohns Kumpel lag auch schon brüllen auf Waldwegen herum, schrie und verkündete dann:Fertig, wir können weiter!
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Ich denke mir, die Mutter hat die Lage nicht im Griff und ist nicht mal in der Lage, mit ihrem störenden Kind den Ort des Geschehens zu verlassen, wodurch ich gezwungen bin, mir das anzuhören.
Aber ich bin wohlerzogen genug, das nicht zu äußern. Auch wenn ich mir denke, das Kind würde sich das Verhalten am ehesten abgewöhnen, wenn die Konsequenz des schlechten Benehmens wäre, dass man halt nicht mehr am öffentlichen Ort bleibt.
Ich würde mir zwar nicht innerlich das Maul über die Mutter zerreißen, aber ich fände das Verhalten zumindest merkwürdig.
Wenn ein Kind direkt neben mir weint oder schreit, dann ignoriere ich das nicht. Je nach Alter spreche ich es an, betüddeln tu ich nicht.
Allerdings finde ich es ein seltsames Konzept, was du da schilderst. Ein Kind, das weint oder schreit, hat grad ein Problem und offenbar keine Strategie zur Hand, damit anders umzugehen. Es würde also auf jeden Fall langfristig darum gehen, dass es andere Ausdrucksformen für seinen Kummer erlernt, auch und gerade dann, wenn es das Geschrei als Druckmittel einsetzt. Erst recht in dem beschriebenen Alter. Um das zu lernen, braucht es aber eine feinfühlige Bezugsperson, die bei ihm bleibt und ihm alternative Verhaltensweisen vermittelt, statt es damit allein zu lassen. Auch damit wird ja was vermittelt, nämlich: Es hilft dir eh keiner, wenn du ein Problem hast.
Kann sein, dass es bei diesem Kind aus irgendwelchen Gründen ausnahmsweise anders ist. Aber das kann man halt nicht riechen.