Es ist absolut der richtige Ansatz, gut informiert in diese Gespräche zu gehen und sich anzuhören, was die Fachleute sagen.
Ich bin sehr für Innovationen, aber gerade bei den großen Gewerken bin ich sehr vorsichtig. Denn wenn die scheinbare Innovation ein Rohrkrepierer wird, was man sowieso erst viele Jahre später bemerkt, dann wird das arg teuer.
Beispielsweise diese ganzen Wärmepumpen - nicht zu verwechseln mit Erdwärme. Die Wärmepumpen sind nix anderes als olle Stromheizungen. Man kann hier (BW) einen Anteil der nötigen 15 % erfüllen, obwohl mir keiner meiner Heizungsbauer erklären konnte, was an diesen Stromheizungen umweltfreundlich sein soll.
Die Dinger stehen - im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen - in der Regel im Freien. Mir kann keiner erzählen, dass zwanzig Jahre der Witterung ausgesetzt den Geräten besonders guttut. Inzwischen gibt es längst Nachbarschaftskriege wegen der Lärmbelästigung (google: "SZ die Pumpe nervt")
Pelletsheizungen erscheinen mir an sich ganz gut. Vor vielen Jahren planten wir einige Zeit, doch selbst zu bauen, da hatten wir diese Heizungsart ganz oben auf der Wunschliste. Wenn ich heute an die Prognosen von damals denke, muss ich sagen, da war vieles schöngerechnet, und die alten Holzpelletsheizungen von damals stinken ganz schön vor sich hin. Neue Pelletsheizungen sind sicher besser, aber immer noch deutlich wartungsintensiver als eine popelige Gaszentralheizung. Im Einfamilienhaus entsorgt man die Asche halt selbst, aber im Mehrfamilienhaus ist das nach der Kehrwoche ein weiterer möglicher Zankapfel.
Fernwärme klingt total toll. Ein großer Betrieb in der Nähe, der sowieso Abwärme produziert, schickt diese Abwärme zu mir und heizt damit mein Haus. Eine schöne win-win-Situation. Leider ist man vollkommen abhängig vom wärmeproduzierenden Betrieb. Ich weiß nicht, ob es passieren kann, dass man plötzlich ohne Lieferanten dasteht, aber ich traue der Sache nicht.
Ein sehr bodenständiger und seit vielen Jahren bestehender Bauträger, mit dem ich zu tun habe, baut in seine Neubauten ganz konservativ Gaszentralheizungen mit Solarthermie ein - das ist inzwischen bewährt. Er sagt ganz klar, alles andere schaut er sich erst mal noch einige Jahre an.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
(07.08.1883 - 17.11.1934)
Ich würde als erstes mit dem Kaminkehrer sprechen, so er als Energieberater zertifiziert ist. Der kennt das Haus und den lokalen Markt.
Ist das Problem mit dem Wasser schon immer oder erst in letzter Zeit? Nach 18 Jahren kann der Vorratsbehälter zu sein. Egal wie sauber das Wasser ist, es bringt Schwebestoffe mit sich, die sich dann im Behälter absetzen. Wir mussten unseren vor zwei Jahren tauschen lassen, der war zu fast 1/3 bis 1/2 voll Schlamm.
Ansonsten finde ich das System eigentlich völlig ausreichend. Fußbodenheizung würde ich persönlich nie einbauen. Ich habe eine im Bad, die ist einmal seit 21 Jahren gelaufen. Eine völlige Fehlinvestition.
Das einzige, was für mich gegen Gas spricht, sind die Bestrebungen der Grünen, diese Heizart ebenfalls verbieten zu wollen (wie jetzt schon bei Ölheizungen).
LG STEINLINDA WHISKAS LIKORIA HUHN
Vielen Dank für deine vielen Informationen. Der SZ-Artikel bezieht sich, wenn ich das richtig verstanden habe, auf Wärmepumpen, die mit Umluft arbeiten. Du schriebst ja auch von außen stehenden Geräten. Systeme, die mit Grundwasser oder Erdwärme arbeiten, stehen doch im Innern, oder nicht? Aber der Tipp mit der Lautstärke ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Ja, der Kaminkehrer. Der steht mit dem Heizungsbauer und dem Hausbesitzer (und natürlich noch einigen anderen) am wöchentlichen Stammtisch. Mein Kaminkehrer hat mir z. B. vor Jahren ein Energielabel auf meine Heizung gepappt, das sei auch für Bestandheizungen Pflicht. Der Kaminkehrer dort meint, das braucht man nicht. Wir stehen jetzt mit mehreren Betrieben dort in Kontakt und sammeln Informationen. Wahrscheinlich wird es am schwierigsten, überhaupt jemanden zu finden, der Termine frei hat. Der unabhängige Energieberater hat nur wenige Termine frei. Und ich muss dann auch erstmal nach Brandenburg.
Ich weiß es natürlich nicht wirklich, aber die Klagen kamen schon gleich nach Einbau der Heizung damals. Wenn unten gebadet wurde, konnte unterm Dach nur kalt geduscht werden. Falls ich das Haus mal vermieten sollte, habe ich auf diese Diskussionen jedenfalls keine Lust.
Und ob es wirklich noch mal Gas werden soll, weiß ich eben nicht. Vieles spricht für einen einfachen Ersatz der bestehenden Technik. Aber manches halt auch dagegen.
Fördermittel könnten ihre Tücken haben. Wir haben uns Angebote geholt für eine neue, bestimmte, förderungswürdige Pumpe. Wir wurden von den Handwerkern auf Fördermittel hingewiesen, was auf den ersten Blick attraktiv schien. Hätten die Handwerker nicht Apothekenpreise angesetzt. Unser Haushandwerker hat die Pumpe zu einem Preis eingebaut, der +/- Null zu denen mit Förderung lag. Ohne Papierkrieg.
Nur so viel: Wir sind gerade dabei, ein Mehrfamilienhaus zu verkaufen und es kam das Thema Investitionen zur Sprache, um das Gesamtbild zu verbessern.
Aussage des Fachmanns: Die Immobilie macht insgesamt einen super Eindruck, was die Substanz und den optischen Zustand betrifft. Investitionen zahlen sich nicht aus, bzw. erhöhen nicht gleichermaßen den Kaufpreis. Wenn der Energieausweis gut ist, der aktuelle steht noch aus, lassen sie alles so wie es ist.