Mein Bruder ist auch Mathematiker, und der ging auch immer so maximal ernsthaft an Knobelaufgaben ran und konnte daran ähnlich leiden wie du. Der hat sich da total verhirnt.
Daran zeigte sich die Unterschiedlichkeit von uns Geschwistern sehr deutlich: der eine rational und ziemlich perfektionistisch, die andere eher kreativ und spielerisch.
Die meisten Probleme brauchen halt beide Qualitäten zur Lösung.
Mein Ex ist ein Mathe-Crack und knobelt gern.
Das bringt den Sohn, der an sich auch begabt ist, aber eher durcheinander.
Wenn Du ihr gesagt hättest, dass es halt zig Lösungen gibt, aber es reicht, eine zu notieren, hätte das doch auch gereicht.
Der Aufwand, den Du betreibst, steht doch in keinem Verhältnis.....
genau so.
Schon die Idee mit dem Computer alle Lösungen zu finden, einen Algorithmus zu schreiben...
Ich guck ein bisschen rum, dann merkt man, dass es schwierig wird wenn man nur die Einer und die Zehner "füllt", man braucht also einen Übergang und dann muss man ein paar mal umstellen.
Das ist natürlich keine höhere Mathematik.
Ich bin der Typ, der bei "Zähle alle Zahlen von 1 bis 100 zusammen." nicht nur einen Algorithmus schreibt sondern überlegt 1+49, 2+48 3+47... und dann an den Fingern abzählt wie viele solche Paare es werden und sich dann weiterhangelt.![]()
Ich finde es unbefriedigend, wenn es viele Lösungen gibt, und man eine durch Probieren finden soll. Und es keine erkennbare Systematik gibt. Das kann dir ja anders gehen.
Für mich hat Mathematik immer damit zu tun, dass man etwas logisch verstehen kann. Rumprobieren bis man Glück hat nichts mit Mathe zu tun.
Ich vermute, das hat sich im Familienkreis einfach so entwickelt. Das ist nicht der normale Aufwand bei Hausaufgaben, das passiert wenn ein paar Erwachsene zusammensitzen. Da geht es nicht mehr um Hausaufgaben Klasse 5 sondern um die Ehre. Das ist eher ein Spass.
Ich mag sowas als Small-Talk-Thema. Die Herangehensweisen sind so unterschiedlich. Wir haben schon über Matheaufgaben 1. Klasse gesessen...
Salvadora hätte gerne eine Systematik, mit der sich die Aufgabe lösen lässt. Rumprobieren findet sie im Zusammenhang mit Mathe unlogisch. So habe ich sie jedenfalls verstanden. Und ja, für jemanden der Mathe gern im Messer-Gabel-Löffel-Besteckkastensystem haben möchte verstehe ich, dass die Systematik gesucht wird. Ich glaube aber, dass hier diese Leute nicht zu finden sind, die ihr da weiterhelfen können.
We can choose to see the best in one another.
Barack Obama, 11/9/16
Wenn ihr Großhirn mit der Amygdala eines Pubertisten diskutiert, kann das nur schief gehen!
aus einem Vortrag der hiesigen Erziehungsberatung 11/13/19
Das Script war kein Aufwand für mich. Dafür hab ich weniger Zeit gebraucht, als selber eine Lösung zu finden.
Und das hab ich nicht geschrieben, weil ich dachte, dass der Lehrer das so will, sondern um zu schauen, wieviele Lösungen es gibt und ob die Lösungen eine Struktur haben, aus der sich evt. ein systematischerer Lösungsweg ableiten lässt. „trial and error“ hat ja wenig mit Mathe zu tun.
Aber ich bin inzwischen überzeugt, dass die Aufgabe genauso unbefriedigend gedacht war.