ich bin halt auch kein Bauer, ich weiß nur, was mein Opa immer erzählt hat.
Er hatte Viehwirtschaft, Getreide- und Gemüseanbau.
Die Felder waren klar zugeordnet und auf einem Rübenfeld konnte nie Weizen angebaut werden, auf Getreidefeldern keine Kartoffeln.
Ich weiß nicht, ob das heute anders ist, ob man mit Düngemitteleinsatz und moderner Landwirtschaft da effizienter und besser arbeiten kann aber ich erinnere mich eben auch daran, weil wir früher immer gelernt haben, daß die Unwissenheit der Bürger bezüglich Boden und Landwirtschaft nach der Bodenreform in der DDR auch dazu geführt hat, daß deutlich weniger Lebensmittel produziert wurden.
Hm, ich bin ja am Bauernhof aufgewachsen. Bei uns gabs immer Fruchtwechsel, sodass nicht jedes Jahr auf dem gleichen Feld das Gleiche angebaut wurde. Das funktioniert heutzutage bei großen Betrieben mit Monokultur nicht mehr. Die Folge ist, dass viel gedüngt werden muss.
In meiner Gegend gibt es noch viele kleine Betriebe, die in den letzten Jahren angefangen haben mit "exotischen" also bisher in der Gegned nicht heimischen Dingen zu experimentieren. Manches gelingt, manches wird wieder aufgegeben.
Ich glaube, Fruchtwechsel ist das eine, Bodenbeschaffenheit das andere. Manche Dinge auf Feldern kann man durchwechseln, andere nicht. Es gab hier in der Gegend im Mittelalter die berühmte "Dreifelder-Landwirtschaft". Auf Feld A Schwachzehrer, auf Feld B Starkzehrer, Feld C liegt brach. Im Folgejahr wird durchgewechselt. Aber das geht eben nicht mit allen Feldfrüchten, weil eben nicht nur der Boden, sondern auch andere Bedingungen die Eignung für andere Pflanzen beeinflussen.
Klar gibts auch Böden auf denen das eine oder andere nicht oder nicht gut wächst, also alles kann man nicht überall bauen. Aber dort wo heute Mais in Monokultur wächst, wächst sicher auch vieles andere, wenn sich der Boden mal erholt hat. Was man in welcher Gegend anbauen kann, hängt dann natürlich auch mit den klimatischen Bedingungen zusammen.
Gibt es in eurer Gegend wirklich noch Weiden, auf denen Kühe stehen? Milchkühe oder auch Rinder, Tiere für die Fleischgewinnung? Also bei uns hier ist das lediglich noch der Fall, wenn es um spezielle Höfe geht, keine Höfe mit konventioneller Haltung, halten ihre Tiere so.
Da wird das Grünland dafür benötigt, um Silage oder Heu davon zu machen und somit als Futter für die Tiere zu dienen. Hier sieht man nur noch sehr wenige Tiere auf der Weide, höchstens Schafe und Pferde, die Kühe und Rinder stehen leider im Stall und sehen keine Weiden mehr.
Darüber hinaus spricht ja auch Niemand von einem fliegenden Wechsel, sondern das muss schon geplant werden, natürlich unter Berücksichtigung, dass nicht jede Pflanze überall gedeiht.
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
- Alexander von Humboldt -
Na klar, aber die wenigsten Milchkühe stehen in Deutschland auf der Weide, sondern werden mit Pellets gefüttert und fristen ihr Dasein im Kuhstall. Würde man auf bessere Haltungsbedingungen setzen und dies flächendeckend einführen wollen, bräuchte man allerdings sehr viele Grünflächen, um Milchvieh relativ artgerecht zu halten.
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
- Alexander von Humboldt -