Hm, wäre es vielleicht eine Option, die Notbetreuung erstmal "auszuprobieren"?
Als es sich bei uns abzeichnete, dass auch ich präsenzpflichtig wieder arbeiten muss, haben wir echt hin- und herüberlegt, wie wir das machen, wir sind fest davon ausgegangen, dass unsere Kinder in der Notbetreuung kreuzunglücklich sein werden. Beim 5jährigen wurden nur zwei weitere Kinder betreut, 1 und 3 Jahre alt, in der Schule drei weitere Kinder, davon keins aus der Klassenstufe meiner Großen, auch keine Kinder, die man auch nur halbwegs als Freunde bezeichnen könnte. Bei meinem 8jährigen hatte ich am meisten Bedenken, der ist schon immer ungern zur Schule und äußerte sich dahingehend, dass von ihm aus für immer Lockdown sein könnte. Wir haben uns also jeder einen Tag freigeschaufelt, die anderen drei sollten die Kinder halt mal in die Notbetreuung, wenn es gar nicht gut ginge, hätten wir es halt weiter aufgeteilt, ich hätte meine Anwesenheit auf das notwendigste beschränkt, wäre nach Möglichkeit abends und am Wochenende arbeiten gegangen.
Tja, was soll ich sagen. Vom ersten Tag an waren die Kinder die Glücklichsten der Welt in der Notbetreuung. Sie können es gar nicht erwarten, morgens das Haus zu verlassen, und wir müssen jeden Tag übers Heimkommen verhandeln, sie würden am liebsten immer bis 17:00 Uhr bleiben. An unseren freien Tagen wollen sie um keinen Preis daheimbleiben. Montags ist der "doofe Tag", weil sie da immer "schon um 12" nach Hause kommen müssen wg. Instrumentenunterricht via Skype. Es sind mittlerweile noch ein paar wenige Kinder dazugekommen, auch der 5jährige hat jetzt einen gleichaltrigen Spielkameraden, aber Freunde waren nicht darunter - es werden jetzt halt neue, zusätzliche Freundschaften geknüpft, man nimmt halt, was da ist
Also wäre es vielleicht eine Option, erstmal einen Testlauf zu starten, ggf. mit erstmal möglichst wenig Zeit in der Notbetreuung, wie das klappt?
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Zu viele Menschen in Deutschland verstehen unter Haltung das Halten der Schnauze.
Sascha Lobo
Ich habe mich nicht dafür entschieden, sondern ich habe aktuell schlicht keine Alternative.
Ich bin in Kurzarbeit, kann keine Malkurse geben, betreue meine Kinder sowie arbeite Aufträge freier Auftraggeber ab. (+ mache ehrenamtlich Grafikarbeiten für ein örtliches Kirchenprojekt wie vorher auch schon)
Also faulenzen tu ich hier nicht, aber das Gesamt-netto reicht so aber nunmal (derzeit!) nicht.
Wenn du einen Vorschlag hast, wie und wo ich jetzt noch so arbeiten sollte, dass das Einkommen reicht, ohne dass ich meine Anstellung mit der Kurzarbeit kündigen muss und so, dass die Kinder betreut sind, ohne dass die 77jährigen Großeltern (inkl.
ein Hochrisikopatient) das machen müssen - her damit.
Dass du für deine Option 2 auf Staatskosten (abgesehen von der Elternzeit) leben musst, davon war bei dir ja auch eh nicht die Rede. Insofern war dieser Querschläger jetzt absolut unnötig und fehl am Platze.
Nr. 2, nach deiner Ergänzung erst recht .
??? Ok, ich scheine in einer sehr speziellen Blase zu leben, mein Mann war deutlich öfter wegen kranker Kinder zu Hause, als ich. Aktuell ist er im HO mit den Kindern zu Hause und ich am Arbeiten. Ich bin zehn Jahre jünger, er hat dadurch natürlich einen Vorsprung gehabt finanziell, wir haben aber nie die Rechnung aufgemacht, dass er ja mehr verdient, denn es war klar, dass das auf Lebenszeit gesehen zumindest gleichwertig sein wird und deshalb es wenig Sinn macht, dass ich über Jahre zu Hause bleibe. Als ich noch angestellt gearbeitet habe, habe ich vielleicht in zehn Jahren 5 Tage bei zwei Kindern auf der Arbeit gefehlt. Man hat doch nicht automatisch diesen Ruf als Mutter.
Bei der TE würde ich in der speziellen Situation wohl auch Elternzeit nehmen. (speziell weil eh EZ geplant und der Mann eine Sonderausgabe ist)
Wir haben immer egalitär geteilt. Trotzdem hat meine Karriere bei jedem Kind wieder einen Knick bekommen, seine nicht. Auch beim Gehalt spielen wir seit Jahren Hase und Igel. Mit der neuen Jobzusage vor drei Wochen hatte ich ihn fast eingeholt, nun hat er eine Gehaltserhöhung gekriegt.
Da, wo Gehälter frei verhandelt werden, schlägt sich Muttersein negativ nieder.
Mich ärgert das. Nicht weil mein Geld nicht reicht. Sondern weil es ungerecht ist. Und ja, natürlich ist es ein Luxusproblem. Und natürlich ist es schön, wenn der Gatte gut verdient.