
Zitat von
rocksteady
bzw. festlicher Akt dazu, Feier/Ball war ja leider nicht möglich. - Die Zeugnisvergabe hat an unserer Schule am Freitag stattgefunden. Angesichts der Einschränkungen in einem sehr würdigen Rahmen, wie ich finde. Und weil ich hier ja manchmal von den schwierigen Umständen spreche, in denen sich die Schule befindet, möchte ich heute auch ganz kurz meine Eindrücke von der Abiturientia mitteilen.
Keiner der knapp 50 AbsolventInnen hat es "einfach so" geschafft. So gab es unter ihnen welche, die...
... sich bis in die gymnasiale Oberstufe durch drei Schulformen ehrgeizig hochgearbeitet haben.
... sich mit Mathe und/oder Englisch und/oder Deutsch wirklich quälen mussten, es sich am Ende aber wirklich beweisen wollten.
... um ihre Abschiebung bangen mussten.
... nebenbei Verantwortung für vier jüngere Geschwister übernehmen mussten, weil die alleinerziehende Mutter schwer erkrankt ist.
... es viereinhalb Jahre nach der Flucht als unbegleiteter Jugendlicher aus Syrien kaum glauben können.
Ich könnte noch mehr aufzählen. Fakt ist, dass für niemanden von ihnen das Abitur eine naturgegebene Selbstverständlichkeit ist. Bei der Zeugnisverleihung wurde das noch einmal so deutlich. Und ich war teilweise kurz davor, zu Tränen gerührt zu sein (zum Beispiel, als eine syrische Mutter sich vor jeden Lehrer gestellt hat, die Hände wie zum Gebet zusammengelegt hatte und sich vor jedem einzeln verneigte - aus Dankbarkeit und aus ihrem Unvermögen, dass in Worten auszudrücken, die wir hätten verstehen können...).
Mein SLP zum Ferienauftakt.