Eine Kolumne zur Wiedervereinigung, die mir aus der Seele spricht.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-...-werte-familie
Eine Kolumne zur Wiedervereinigung, die mir aus der Seele spricht.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-...-werte-familie
Jein. Wenn ich in die Familie meines Ex gucke, da haben zwar die Frauen gearbeitet, aber faktisch doch den ganzen Haushalt on Top alleine geschultert. Klar, die Kinder waren ganztägig untergebracht.
Aber warum stand den Frauen dann 1 freier Tag - Haushaltstag - zur Verfügung? Den hätten doch sonst auch die Männer bekommen müssen.
Wenn wir bei der Familie zu Besuch waren, dann saßen die Männer zusammen und haben getrunken und geklönt, die Frauen verbrachten die Zeit in der Küche: erst zum kochen, dann zum spülen und aufräumen. Und um die kleineren Kinder haben sich nur die Mütter gekümmert.
Von mehr Gleichberechtigung hab ich da nix gemerkt. Es war eher so, dass der Staat halt durch ein Kinderbetreuungsangebot und durch zusätzliche Freizeit, der Frau das Arbeiten ermöglicht hat.
Alle meine Beiträge in diesem Forum bilden meine persönliche Meinung ab. Sie sind nicht verallgemeinernd und meine Ansichten müssen nicht mit denen anderer übereinstimmen. Dieser Grundsatz gilt immer, sofern nicht im Beitrag explizit anders gekennzeichnet.
naja. Das liest sich irgendwie wie ein Zuckerl für Ossis. Unangenehm.
Die Einheit hat die Entwicklung beschleunigt, das kann man vermutlich sagen. Möglicherweise aber auch weniger die Einheit als die zeitgleich einsetzende Globalisierung mit allen Folgen für Arbeitsplatzsicherheit und Lohnentwicklung. Dann wäre das kein Grund zur Freude über Gleichstellungsfortschritte, sondern dem wirtschaftlichen Druck geschuldet.
Echte Vereinbarkeit - das was die Frauenbewegung früher als Ziel formulierte, sieht anders aus als das, was wir heute haben.
Mir ist der Artikel zu simpel. Das hier zum Beispiel:
Das war schon lange vor der Einheit nicht mehr der Fall - und historisch eh eine Ausnahmesituation in den ersten Jahrzehnten nach dem II. WK. Der Wertewandel setzte deutlich vor der Einheit ein - zeigte aber natürlich langsamer Wirkung als in den sozialistischen Staaten, wo er verordnet wurde.sodass die Mehrheit der Frauen mit der Geburt des ersten Kindes praktisch für immer aus dem Arbeitsmarkt verdrängt wurde.
Mal eine Verständnisfrage dazu (weniger an dich, aber an dieser Stelle passt es gerade): Wie ausgeprägt war denn in der DDR die Wahlfreiheit der Frauen? Konnten sie ganz frei wählen, ob sie berufstätig sein wollten?
Falls nicht, dann haben wohl in diesem Punkt beide Seiten wenigstens ein bisschen Wahlfreiheit gewonnen - die einen in die eine, die anderen in die andere Richtung.
Die ostsozialisierten Frauen hier im Forum sagen dazu was anderes als die ostsozialisierten Frauen aus meinem Bekanntenkreis.Diese Diskussion haben wir ja in den letzten Jahren hier immer wieder geführt.
Ich weiß nicht, wie viel Wahlfreiheit es wirklich gibt. Ob politische oder wirtschaftliche Zwänge entscheidend sind, macht zwar einen qualitativen Unterschied, aber keinen unterm Strich für die einzelne Biographie. Pauschal gesagt: Unfreiheit ist Unfreiheit.
Einen Prozeß, der im Westen in den 60ern und 70ern begonnen hat
- zugegeben, etwa 15 Jahre später als im Osten -
als "Vom Osten gelernt" zu verkaufen.
Noch zumal er ja wirtschaftlich begründet ist
und nicht aus einem gewandelten Familien- und Frauenbild kommt,
finde ich oberpeinlich und ein Zeichen dafür,
dass auch bei gutem Willen nix gefunden wird.
Aber über das Niveau der Zeit in letzter Zeit haben wir ja schon öfter geklagt.
Ja, die Frauen konnten sich auch entscheiden Hausfrau zu bleiben. Das musste man sich nur, Ost wie West, leisten können. Viele Frauen gingen aber auch gern arbeiten. Drum gab es wenige Hausfrauen. Auch halbtags arbeiten war in einigen Berufen möglich. Meine Tante zB als Arzthelferin.
ok, das ist ein Kolumne, kein Bericht, deshalb will ich nicht meckern.
Aber das Alleinverdienermodell (das in meiner Gegend eh nie existierte) war doch ab den späten 70gern, frühen 80gern eh stark im Rückgang.
Was tatsächlich besser wurde, sind die Kinderbetreuungszeiten, die allerdings hier (in der Provinz) immer noch zu wünschen übrig lassen.
Gleichberechtigung im Osten sah (ich hatte genug Verwandschaft im Osten) im Normalfall so aus, dass Frau arbeitete, den Haushalt managte und das Kindergedöns am Hals hatte.
Echte Wahlfreiheit gabs dort doch auch nicht. Ich kann mich nur an eine Tante erinnern, die Hausfrau war, alle anderen waren berufstätig, ob aus wirtschaftlicher Not, Überzeugung oder sozialen Druck, kann ich allerdings nicht sagen.