Ich komme mit der Seite nicht klar. Zu dem Zeitpunkt, als ich anfing, waren die Zahlen nach meiner Erinnerung nahezu gleichauf, das kann aber schon früher gewesen sein. Jedenfalls sind die Zuwachs- und auch die Abnahmeraten von Bawü und Bayern sehr ähnlich, trotz sehr unterschiedlichen Vorgehens. Auch die Zahlen von Skiurlaubern in Bawü dürften hoch gewesen sein, dazu kommt, dass Corona ja zu der Zeit in Ostbayern sehr stark verbreitet war, wo wohl Zoigl-Wirtschaften und Starkbierfeste die Brutstätten waren; die Zeit hat das sehr gut aufbereitet. Die These, dass die Nähe zu Österreich "schuld" war, ist meines Wissens nicht wissenschaftlich bestätigt.
Was die Testzahlen angeht: Bayern hat sich meiner Erinnerung nach damals schon gerühmt, eher viel zu testen. Aber wie viel, das weiß ich nicht. Das wäre in der Tat interessant.
Ich würde meine These nach erneutem Nachdenken vielleicht bescheidener formulieren: In den anderen BL gingen die Zahlen nicht schneller runter, aber in vergleichbarem Maß, bei weniger Einschnitten in grundlegende Bedürfnisse. Für meine Kinder waren das harte vier Wochen, ich hätte ihnen menschliche Begegnung so gewünscht, mit egal welchem Abstand. Aber man durfte ja nicht mal im Wald mit fünf Meter Entfernung eine Unterhaltung führen, und das wurde von Polizisten zu Fuß auch stichprobenartig kontrolliert.
Naja, das ist ja so eine Sache. Dazu hätte zu Anfang bereits eine gute Rückverfolgung stattfinden müssen.
Aber ich hab keine Ahnung, das sind alles nur Vermutungen. Österreich war halt sehr früh dran un dgilt ja als der Ausgangspunkt für die europäische Ausbreitung der Pandemie - Innsbruck (dort arbeitende Italiener aus der Lombardei), Kühtai, dann eben Ischgl.
Ich denke schon, dass die räumliche Nähe eine Rolle spielte. In Oberbayern ist es sehr viel üblicher und auch möglich, mal eben zum Skifahren rüber zu fahren. Zum Tanken fährt eh jeder über die Grenze, der da in der Nähe wohnt. Jedenfalls hatten Rosenheim, Miesbach etc. Fetzenzahlen, dort wo die Fortsetzungen der beiden großen Transitstrecken durchlaufen - Brenner- und Tauernautobahn. Bad Tölz dagegen nicht, aber da gibts auch keine viel frequentierten Grenzübergänge, nur einen kleinen.
Ja, für Familien mit kleinen Kindern war das sehr hart, in jeder Hinsicht. Und ich finde deinen Hinweis wirklich interessant.Was die Testzahlen angeht: Bayern hat sich meiner Erinnerung nach damals schon gerühmt, eher viel zu testen. Aber wie viel, das weiß ich nicht. Das wäre in der Tat interessant.
Ich würde meine These nach erneutem Nachdenken vielleicht bescheidener formulieren: In den anderen BL gingen die Zahlen nicht schneller runter, aber in vergleichbarem Maß, bei weniger Einschnitten in grundlegende Bedürfnisse. Für meine Kinder waren das harte vier Wochen, ich hätte ihnen menschliche Begegnung so gewünscht, mit egal welchem Abstand. Aber man durfte ja nicht mal im Wald mit fünf Meter Entfernung eine Unterhaltung führen, und das wurde von Polizisten zu Fuß auch stichprobenartig kontrolliert.
Und: Wurde bei euch tatsächlich so streng kontrolliert?
Ja. Natürlich nicht immer und überall, aber hier waren tatsächlich Fußstreifen und auch Polizeiautos auf den Forstwegen und in den klassischen Naherholungsgebieten unterwegs. In den Wohngebieten sind sie anfangs sogar regelmäßig Streife gefahren und haben auch Menschen angesprochen und Strafen verhängt. Dazu hatte ich in dieser Zeit einige Begegnungen mit selbst ernannten "Regelwächtern", die besonders heftig ausfielen, als ich (wohlgemerkt während das erlaubt war) mit einer Freundin mit erkennbar nichtdeutschen Wurzeln spazieren war.
Wir haben uns sehr kontrolliert gefühlt und uns anfangs ernsthaft überlegt, ob Kind 3 nun mit Straßenmalkreiden auf dem Gehsteig malen darf und Kind 2 sein ferngesteuertes Auto fahren lassen darf, weil das ja beides keine eigentliche "Bewegung" (laut Verordnung) ist.
Hier wurde auch stark kontrolliert.
Ich schrieb damals im Forum von einem Waldspaziergang: Ein Mann lief vielleicht 50m vor rum (ich kann Entfernungen schlecht schätzen). Wir hatten keinen Blickkontakt, wir kamen uns nicht nahe und hatten das auch nicht vor, wir liefen da nur zufällig beide im Wald rum.
Sowohl er als auch ich wurden per Lautsprecherdurchsage ermahnt, voneinander Abstand zu halten.
Im Wald gab es viel Polizeipräsenz.
In der Nachbarschaft wohnt eine Frau, die Saxofon spielt.
Wenn es wärmer wird, übt sie oft bei geöffnetem Fenster.
Sie wurde ermahnt, das zu unterlassen, ihre Musik könnte zu einer Ansammlung führen; ansonsten müsse sie eine Strafe zahlen.
Ich könnte noch mehr Beispiele nennen. Mit dem, was ich damals erlebt habe, hätte ich nie gerechnet.
Vor unserem Haus fuhr den ganzen Tag die Polizei hin und her, alle 10-15 Minuten fuhren sie vorbei.
Ich nehme an, in unserem konkreten Fall lag es daran, dass wir direkt an der damals geschlossenen Grenze leben.
Aber etwas unheimlich war das schon.
"Es ist gefährlich, über einen Witz zu lachen. Man bekommt ihn dann immer wieder zu hören."
Danny Kaye
örgs. Das klingt heftig. Ich hab sowas bei uns gar nicht mitbekommen, und ich war viel draußen.
Obwohl, doch: Polizei habe ich an der Isar auch gesehen. Aber die patrouillieren (schreibt man das so?) da sonst auch.
Was ich total schlimm fand, waren die gesperrten Spielplätze.
Am Anfang gabs ja auch diesen Zirkus mit den Parkbänken. Wobei ich das von Anfang an missachtet habe, weil ich da das Missverständnis vermutete, als das es sich ja dann auch herausstellte.