Stichwort notwendig und/oder dringend: Nach dem Frühjahr wurde laut beklagt, dass der Stau kaum zu bewältigen ist und angeblich viele notwendigen Behandlungen anderer Erkrankungen nicht stattfanden. Jetzt wird offenbar differenzierter vorgegangen, und es ist wieder nicht recht.
Warum sollte man Kurzzeitpatienten auf der Chirurgie (oder sonstwo) vermeiden, wenn absehbar für die kommenden Tage noch genug Platz auf Infektionsstationen in einem Haus ist?
Das wird sinnvollerweise zur Zeit - noch? - nicht gemacht, .![]()
Was ich hier mitbekommen habe: Es wurde aus der Psychosomatik und dort, wo möglich, auch aus der Psychiatrie im Frühjahr zügig entlassen, nicht weil da ein Covid-"Lazarett" rein sollte (manche dieser Zimmer taugen mangels Sauerstoffleitung für COVID-Patienten gar nicht), sondern weil keine sinnvollen Therapien unter Corona-Bedingungen möglich erschienen. Psychisch kranke Leute im KH-Kämmerchen zu isolieren, statt sie zu behandeln, dürfte ja auch reichlich kontraproduktiv sein - da waren viele Leute zuhause besser aufgehoben
Vermutlich muss man da wie immer die lokale Situation, die einzelnen Patienten, die Belegung und Ausstattung anschauen. Auch deswegen ist der Ausgangspunkt (Spahns "Versäumnisse" im Oktober) zu pauschal.
ja, klar.Ich finde, es sollte der letzte Schritt sein, die normale medizinische Versorgung aufzugeben, vorher kann man noch einen deutlich härteren Lockdown machen.
Kaum mehr mobil war er wegen der Hüfte. Konnte nur noch stark gebeugt und sehr langsam gehen. Der ist nach der OP gelaufen, als wäre nie was gewesen. Wirklich unglaublich.
Ansonsten war er recht fit für sein Alter, natürlich spielt das eine Rolle. Ich wollte es nur erwähnt haben, weil mich das immer noch fasziniert. Jetzt ist er 94 und nach einem Sturz leider im Krankenhaus :(
Ja, das ist klar. ich kann das als Laie nicht beurteilen, in welchem Rahmen man damit rechnen muss. In meinem Umfeld gab es vorletzte Woche ein neues Knie und eine neue Hüfte. Beide Mitte 60, beide am Tag der OP mobilisiert und nach wenigen Tagen KH-Aufenthalt seit gestern bzw, vorgestern in Reha. Hätte es einen Zwischenfall gegeben, wären sie halt einen oder zwei Tage auf Intensiv gekommen. Aber auch das ist ja kein Problem, wenn ein Haus oder eine Region noch genügend Plätze hat.
Ich war zwar auch überrascht, dass das stattfand, würde aber nicht pauschal vermuten, dass zum aktuellen Zeitpunkt sozusagen "fahrlässig" war, die OPs durchzuführen. Ich traue den Verantwortlichen schon zu, die Kapazitäten da abschätzen zu können.
Ja. Im Frühjahr wurde, glaube ich, ziemlich heftig reagiert. Jetzt läuft das nach meinem Eindruck differenzierter ab.War auch die Begründung der Verschiebung der OP meiner Tochter im Frühjahr, die war eigentlich ambulant, aber es geht darum, dass die Intensivstationen grundsätzlich damit planen müssen, dass daher Patienten kommen könnten. Macht natürlich den "Gewinn" den man hat, wenn man diese ganzen eher kleinen Eingriffe absagt, nochmal geringer, man spart ja nur die Kapazitäten für die, bei denen es ggfs. Komplikationen gibt.
Und das ist richtig so. Ein bisschen besser als im Frühling kann man ja schon abschätzen, wann wie viele Covid-Patienten zu erwarten sind und wie lange die durchschnittliche Verweildauer ist.
Ich habe den Eindruck, darüber meckern jetzt dieselben, die im Frühling sehr vehement auf die Folgen des Verschiebens von OPs hingewiesen haben. Ja was denn nun?