Erst einmal: ganz grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, dass auch planbare Ops (Herz-OPs, Tumor-OPs, Schmerz-OPs...) weiter stattfinden, da bin ich bei dir. Und ich sehe in einer Verschiebung dieser OPs auch keine sinnvolle Lösung im Kampf gegen Corona, es sei denn, es geht wirklich nicht anders.
Aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen, und das ist deine suggestive Frage zu Beginn, die impliziert, dass es keine nicht notwendigen OPs gäbe, die in öffentlichen Krankenhäusern gemacht werden.
In Deutschland werden z.B. deutlich mehr Hüftgelenks- und andere Gelenkersatz-OPs gemacht als in fast allen anderen Ländern der Welt. Eine Verwandte von mir hat mit 90, Diabetes, Depressionen und beginnender Demenz eine neue Hüfte bekommen, mit der sie nie wieder so gut laufen konnte wie vor der OP. Sinnvoll ist etwas anderes.
Dazu kommen in großer Zahl Eingriffe wie Knie-Arthroskopien, die Studien zufolge nicht wirksamer als Placebo sind, vgl.
https://www.gesundheitsinformation.d...g-t7-igoq-y6ef
Ich kenne Ärzte, die ganz offen sagen, dass manche Kollegen und Krankenhäuser an solchen OPs einfach gut verdienen und/oder darin eine unkomplizierte Problemlösung sehen. Beides ist aber nicht unbedingt ein Kriterium für medizinische Notwendigkeit.