Ich sehen den Zusammenhang durchaus!
Wir werden dieses Jahr auch an einem anderen Tag zu meinen Eltern fahren und nicht zusammen mit Bruder und dessen Freundin dort sein.
Vorteil: wir können am großen Tisch Abstand halten, auch im Wohnzimmer gibt es dafür dann ausreichend Sitzplätze. Zusammen mit regelmäßigen Lüften dürfte damit das Risiko sinken - für alle!
Da war neulich eine ganz tolle Sendung in Ö1, man kann sie leider nicht mehr nachhören. Aber die Quintessenz war: Diskutieren ist nur dann sinnvoll, wenn da noch ein Rest Rationalität da ist. Wenn der/die Angehörige bereits komplett ins andere Weltbild eingetaucht ist, ist das sinnlos.
Dann: Nicht auf der Sachebene diskutieren, sondern auf der Gefühlsebene. Sich in denjenigen, der in dieser bedrohlichen Welt lebt, in der Leute permanent angelogen werden, man niemand mehr vertrauen kann, das absolut Böse herrscht, hineinzuversetzen. Das muss schrecklich sein! Und dann darüber sprechen: Wie geht es dir damit? Mit dem Gefühl, dass du ständig um dein Leben und deine Sicherheit fürchten musst?
Also, wenn man will. Abwenden wird dezidiert NICHT empfohlen, weil das dazu führt, dass sich die Betroffenen noch mehr abkapseln und in ihrer Welt weiterleben. Aber natürlich: Jeder hat da seine eigenen Grenzen.
Wir sind (eben ohne Bruder) 4 Erwachsene plus Sohn, 2 Haushalte.
Mann, Sohn und ich an die eine Seite des (ausziehbaren) Tisches, meine Eltern an die andere.
Im Wohnzimmer: meine Eltern auf die eine Couch, Mann, Sohn und ich auf die andere. Bei beiden Situationen sind da mindestens 1,5 m zwischen, im Wohnzimmer locker 2. Beim Tisch decken etc. werden wir Maske tragen.
Mit mehr Personen wäre das natürlich schwieriger bzw. teilweise unmöglich. Das genau IST ja der Grund, Besuche auf mehrere Tage aufzuteilen.
Ich meine das durchaus ernst. Denn die Alternative wäre, den Kontakt sofort abzubrechen und das ist in manchen Familienverbünden nun mal nicht die erste Option.
Und wenn da noch ein Funken an Ratio vorhanden ist, und davon gehe als gutgläubiger Menschenfreund erstmal aus, kann man vielleicht einen Denkprozess anstoßen. Ich denke, der Versuch ist es wert.
Letztlich ist das das Vorgehen, von dem PerditaX schrieb.
Voraussetzung ist freilich, dass ich selber zwischen einem wissenschaftlich fundierten und in sich schlüssigem Weltbild und einer unbegründeten Verschwörungstheorie zu unterscheiden vermag. Zugegeberweise kann einem das in den Verdacht der Arroganz bringen, nur, letztlich können das viele, der Unterschied ist recht klar. Sonst würde das gar nicht funktionieren, bzw. die solcherart geführte Diskussion würde im Idealfall beide Seiten nachdenklich hinterlassen, was ja auch kein Fehler wäre. Riskieren tut man also so oder so eher nichts.
Wenn Menschen es jedoch für (ebenso) schlimm halten, dass ich mich als Wissenschaftler bevorzugt an belegte Fakten orientiere, kann ich das auch nicht ändern.
Normalerweise kann ich andere Meinungen schon gut tolerieren, nur, wenn die daraus folgenden Handlungen mir wichtige Angehörige leichtfertig in Gefahr bringen könnten, dann gibt es eben Grenzen.
Dem Philosoph ist nichts zu doof
das ist doch immer noch individuell.
Jeder hat seine eigenen Grenzen und natürlich kommt es auf die Nähe, die Beziehung zu demjenigen an.
Aber: Ich bin keine Therapeutin, meine Nerven sind in Corona auch begrenzt.
Und das würde ich auch genau so sagen.
Meine Lust mir kompletten Müll anzuhören ist schon in "Normalzeiten" begrenzt, jetzt aber echt klein