Fehlgeburt
Das ist der Versuch einer Sammlung von Begriffserklärungen, Ursachen und Links zum Thema „Fehlgeburt“
Ergänzung und Anregungen erwünscht
Hier medizinische Begriffe für deren Erklärung ich keine Verantwortung trage. Wenn ihr hier auf fachliche Fehler stoßt, bitte ich um einen Hinweis.
Als Fehlgeburt bezeichnet man die vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft durch spontanen od. künstlich herbeigeführten Verlust des Fetus mit einem Gewicht <500 g vor Eintritt der extrauterinen Lebensfähigkeit (vor Ende der 22.-24. SSW) Die Fehlgeburt ist die wohl häufigste Komplikation der Schwangerschaft. Die Angaben über die Häufigkeit schwanken und sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Entscheidend ist vor allem das Alter der Schwangerschaft. Von 100 Schwangerschaften, die in der 7. Woche festgestellt wurden, endeten etwa 15 % im Durchschnitt mit einer Fehlgeburt.
Man geht jedoch davon aus, dass bis zu 60% der befruchteten Eizellen mit einer Fehlgeburt enden. Diese Schwangerschaften werden von den Frauen meist nicht bemerkt. Weitere Faktoren, die das individuelle Risiko beeinflussen, sind das Alter der Mutter, die Anzahl vorausgegangener Fehlgeburten und ob weitere gesunde Kinder zuvor geboren wurden. Das Intervall zwischen Fehlgeburt und erneuter Schwangerschaft hat keine Auswirkung auf den Verlauf. Von einer wiederholten Fehlgeburt spricht man, wenn eine Frau zwei Fehlgeburten erlitten hat. Von einem "habituellem Abort" wird gesprochen, wenn eine Frau drei oder mehr Fehlgeburten erlitten hat. Das Risiko, erneut eine Fehlgeburt zu erleiden, steigt von ca. 25% nach zwei Fehlgeburten und 45% nach drei Fehlgeburten auf 54% nach 4 Fehlgeburten. Jedoch sind diese habituellen Aborte relativ selten, etwa 10% aller Frauen mit einer Fehlgeburt sind davon betroffen. Trotz der wiederholten Fehlgeburten haben Frauen mit habitueller Abortneigung eine Chance von etwa 60 bis 70%, ein Kind auszutragen.
Drohende Fehlgeburt (Abortus imminens)
Leichte bis mäßige Blutung, der Gebärmutterhals ist geschlossen und die Gebärmutter hat eine regelrechte Größe. Ggfs. Schmerzen durch Uteruskontraktionen In diesem Fall ist unklar, ob die Blutungen aufhören und die Schwangerschaft unkompliziert weitergeht oder ob es zur Fehlgeburt kommt. Manchmal hilft die Gabe von Magnesiumpräparaten oder das Spritzen von Gelbkörperhormonen, eine Fehlgeburt zu vermeiden.
Stattfindende Fehlgeburt (Abortus incipiens)
Mittlere bis starke Blutung, der Gebärmutterhals ist offen, eventuell sind Gewebsteile sichtbar. Ggfs. Schmerzen durch Uteruskontraktionen. Eine Fehlgeburt ist in diesem Falle nicht mehr aufzuhalten.
Verhaltene Fehlgeburt (Missed abortion)
Die typischen Zeichen einer Fehlgeburt, wie z.B. die Blutung, fehlen, das Gebärmutter- und Embryowachstum geht nicht mehr weiter. Im Ultraschall sind keine Herzaktionen mehr erkennbar und ein deutlich kleineres Kind zu sehen. Schwangerschaftssymptome verschwinden. Manchmal bildet sich das Kind von allein zurück. Wird die verhaltene Fehlgeburt nicht bemerkt, kann der Embryo in äußerst seltenen Fällen mumifizieren ("Steinkind" - Lithopädion).
In der Frühschwangerschaft wird eine Ausschabung durchgeführt, im späteren Stadium wird durch Medikamentengabe die Wehentätigkeit eingeleitet. In diesem Fall erfolgt eine normale Geburt.
Vollständige Fehlgeburt (Abortus completus)
Embryo und Plazenta werden vollständig ausgestoßen, manchmal ohne Symptome. Bestätigung durch Ultraschalluntersuchung möglich.
Fieberhafte oder komplizierte Fehlgeburt
Bei der Gebärenden kommt es zu Temperaturen von über 38° und zu Entzündungszeichen, die im Labor nachgewiesen werden können. Dieser Zustand bedarf einer strengen Überwachung und konsequenten Therapie, weil er sehr gefährlich ist und im schlimmsten Falle für die Mutter tödlich enden kann.
Unvollständige Fehlgeburt (Abortus incompletus)
Der Embryo wird ausgestoßen, es verbleiben aber Gewebereste in der Gebärmutter. Eine Ausschabung ist unumgänglich.
Habituelle Fehlgeburt (Abortus habitualis)
Liegt vor, wenn mindestens drei Fehlgeburten in etwa gleichem Stadium erfolgen.
Abortus tubaris
Ausstoßung der Frucht in den Uterus oder die Bauchhöhle nach Eileiterschwangerschaft.
(Quelle: "Nur eine Fehlgeburt", erschienen bei Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V.,
Kürettage – Ausschabung: Entfernung von Abortmaterial od. Plazentaresten aus dem Uterus