Liebe Mädels,
ich hoffe, Ihr habt gestern Eure Stiefelchen fein geputzt und seid heute morgen mit dem ein oder anderen kleinen Geschenk belohnt worden.
Wie versprochen, habe ich (wieder) eine Geschichte für Euch. Und ... wie soll ich sagen ... ich kann wohl nicht "weihnachtlich" 
Trotzdem wünsche ich Euch und vielleicht auch Euren Kindern viel Spaß mit dieser Geschichte:
Wie aus der kleinen grauen Maus eine süße Maus wurde
Es war einmal eine kleine graue Maus.
Sie lebte zusammen mit Mama Maus und Papa Maus in einer kuschligen Erdhöhle in einem kleinen Garten. Sie hatten ihr Nest direkt neben den Gurkenpflanzen in die Erde gebuddelt. Hier ließ sich prima beobachten, wie die kleinen Gürkchen groß wurden und die Bienen von einer gelben Blüte zur nächsten summten.
Und wenn die kleine graue Maus die prächtigen Schmetterlinge, gestreiften Hummeln, farbenfrohen Blumen und bunten Käfer sah, war sie recht traurig, dass ihr Fell so grau war.
Der Garten gehörte einer Familie und ihrem Töchterchen. Mama Maus hatte der kleinen grauen Maus erklärt, dass sie erst im Garten spazieren gehen dürfe, wenn die Menschen nach Hause gegangen waren. Und so steckte die kleine Maus immer zuerst ihr Näschen aus dem Mauseloch, um zu schnuppern, ob die Luft rein sei. Als nächstes schaute sie sich mit ihren braunen Knopfaugen ganz genau um, ob sich nicht doch noch irgendwo ein Mensch versteckt haben könnte. Und zu guter Letzt sperrte sie ihre kleinen Öhrchen ganz weit auf und lauschte, ob sie noch ein Kichern oder Schnattern hören würde.
Wenn sie sich ganz sicher sein konnte, dass kein Mensch mehr im Garten war, huschte die kleine graue Maus aus ihrem Versteck. Wie glücklich war sie, wenn sie noch eine Erdbeere, eine Zuckererbse oder gar eine Himbeere fand.
Nun trug es sich zu, dass das kleine Mädchen, dem der Garten gehörte, zu gern Obst, Gemüse, Kuchen, Kekse, Würstchen und auch mal ein Eis naschte. Ab und zu fiel ihr ein Krümelchen hinter, kullerte durchs Gras und verschwand scheinbar auf Nimmerwiedersehen. Doch wenn das kleine Mädchen nach Hause gegangen war, huschte unser Mäuschen aus seinem Nest und sammelte all die kleinen Krümel auf.
Eines Tages, die Sonne war schon hinter den Bäumen verschwunden, lugte die kleine Maus wieder aus ihrem Bau, sah und hörte niemanden und sauste über die Wiese. Aber – was für ein Schreck: da saß das kleine Mädchen ganz still auf seinem Stuhl und schaute ein Buch an.
Die kleine Maus blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Barthaare zitterten vor Aufregung. Da erblickte das Mädchen die Maus und sagte: „Oh, was bist Du denn für eine süße kleine Maus? Wohnst Du in meinem Garten?“ Sicherlich wollte das kleine Mädchen noch viel, viel mehr sagen. Aber die kleine Maus sprang mit einem großen Satz ins nächste Mausloch.
Dort saß sie dann mit klopfendem Herzen und dachte über die Begegnung mit dem Mädchen nach. Sie hatte sich sehr erschreckt! Aber sie hatte auch ganz deutlich gehört, dass das Mädchen „süße Maus“ zu ihr gesagt hatte.
Und so war das Mäuschen gar nicht mehr traurig über ihr unscheinbares Fell und lebte auf alle Tage glücklich in dem kleinen Garten. Immer ganz nah bei den Gurkenpflanzen.
Und wem jetzt nicht weihnachtlich zumute ist, der muss sich einen Glüwein machen